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Zeitschrift FORUM GESCHICHTSKULTUR RUHR 2/2017

Zeitschrift FORUM GESCHICHTSKULTUR RUHR, Schwerpunkt: „Geschichtskultur
an Ruhr und Emscher“, hrsg. v. Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Forum
Geschichtskultur an Ruhr und Emscher, Regionalverband Ruhr / Route
Industriekultur, Ruhr Museum und Stiftung Industriedenkmalpflege und
Geschichtskultur, ISSN: 1436-7661, Heft 2/17

Das Schwerpunktthema dieser Ausgabe „Geschichtskultur an Ruhr und
Emscher“ verdankt sich dem fünfundzwanzigjährigen Bestehen des „Forums
Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e.V.“. Die Gründung des Forums gibt
einem Geschichtsaufbruch Ausdruck, der in den 1980er Jahren – wesentlich
mitangestoßen durch die neugegründeten Universitäten in Bochum, Duisburg
und Essen – zu einer facettenreichen Thematisierung des Reviers im
Industriezeitalter führte. Der industrielle Strukturwandel wurde mit dem
einschneidenden Bedeutungsverlust der bis dahin entwicklungsbestimmenden
Montanindustrie (Bergbau sowie Eisen und Stahl) Anlass, nicht nur über
deren wirtschaftliche Bedeutung, sondern auch über ihre bis in die
Alltage und Lebensweisen der Menschen reichende
soziokulturelle Prägekraft nachzudenken und sich dieser Industriekultur
historisch zu vergewissern. Bürgerinitiativen zum Erhalt von
Arbeitersiedlungen, Auseinandersetzungen gegen den Abbruch von
Industriebauten und -ensembles, die Thematisierung der Geschichte der
Arbeiterbewegung, aber auch das politisch motivierte lokale Aufzeigen
von „Widerstand und Verfolgung“ im Nationalsozialismus erweiterten die
Partizipation in der Erarbeitung und Auseinandersetzung mit Geschichte.
Geschichtswerkstätten, Volkshochschulkurse, projektbezogene
Geschichtsaktivitäten (Stadtrundgänge, Straßenumbenennungen etc.)
vergrößerten den Kreis der Geschichtsinteressierten und ließen neue
Erarbeitungs- und Veröffentlichungsformen (Hochlarmarker Lesebuch)
entstehen. Angebote zur Kooperation der traditionellen Geschichtsakteure
(Museen, Archive, Heimatvereine …) mit der „neuen Geschichtsbewegung“
waren zu initiieren und zu moderieren, worin das Forum Geschichtskultur
an Ruhr und Emscher seit 1992 eine wesentliche Aufgabe sah.

Unmittelbare Anstöße zur Gründung des Forums Geschichtskultur gingen von
der Internationalen Bauausstellung Emscherpark (1989-1999) und hier von
ihrem Leiter Karl Ganser aus, der für die Stadt- und Regionalentwicklung
im nördlichen Ruhrgebiet die industrielle Vergangenheit als Kern
erneuerter Identität im Geschichtsbewusstsein zu verankern suchte. Von
dieser Idee, ihrer Umsetzung in den zeitlichen Kontexten der 1990er
Jahre und den daraus erwachsenden Folgen für die regionale
Geschichtskultur schreiben Ulrich Borsdorf, Susanne Abeck und Uta C.
Schmidt, während Heinrich Theodor Grütter einen
historisch-systematischen Überblick zur Thematisierung von Geschichte im
Ruhrgebiet seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert gibt. Neben der Alltags-
und Sozialgeschichte verdanken sich wesentliche Impulse einer „Rückkehr
der Geschichte“ in den 1980er Jahren der intensiven Auseinandersetzung
mit dem Nationalsozialismus vor Ort, die Stefan Goch am Beispiel der
Durchsetzung der Gedenkstätten in der Region aufnimmt. Doch was wäre die
Ruhrgebietsgeschichte ohne den ebenfalls in den 1980er Jahren
gegründeten Klartext Verlag. Das Verlagsprogramm repräsentiert
Geschichtskultur an Ruhr und Emscher in der thematischen Vielfalt, den
differenten methodischen Arbeitsformen, dem bunten Kreis an Autoren und
einer neugierigen Leserschaft, was der ehemalige Verlagsleiter Ludger
Claßen anspricht.

Am 24. November begeht das Forum sein 25jähriges Bestehen mit einem
Konvent, der die Geschichtskultur des Ruhrgebiets – vornehmlich in der
Zeit seines Bestehens – in ihren (institutionellen) Ausprägungen und
Veränderungen zum Thema machen will (Programm, S. 51 f.). Herzlich
eingeladen sind Sie, mitzudiskutieren und im Anschluss an die
Veranstaltung mitzufeiern.
/
Editorial, Franz Josef Jelich/

Den kompletten Heftinhalt finden Sie unter: www.geschichtskultur-ruhr.de

Redaktion: Franz-Josef Jelich (verantw.) und Susanne Abeck unter
Mitarbeit von Walter E. Gantenberg
Kosten: 7,50 €
Bestellmöglichkeit: Klartext Verlag, info@klartext-verlag.de