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Neurscheinung
Forum Geschichtskultur Ruhr 1/24 – 25 Jahre Route Industriekultur

*Forum Geschichtskultur Ruhr, Heft 1/24: 25 Jahre Route Industriekultur.
Hrsg. vom Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Forum Geschichtskultur an
Ruhr und Emscher, Regionalverband Ruhr/Referat Sport, Kultur und
Industriekultur, Ruhr Museum, Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets und
Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, Essen: Klartext
Verlag 2024,  ISSN 1436-7661, 128 Seiten + Beileger, 9,00 € / 5,00 €
(E-Paper)*

2024 feiert der Regionalverband Ruhr ein Vierteljahrhundert Route
Industriekultur. Wohl kaum jemand hatte bei der Eröffnung im sonnigen
Monat Mai 1999 einen solchen Erfolg vor Augen, wie sie die Route trotz
der in diesem Heft genannten Schwächen und Fehlstellen hatte und bis
heute hat. Denn mit dem Schwinden der das Ruhrgebiet verbindenden
Montanindustrie brauchte es eine neue Selbstwahrnehmung und
Außendarstellung, es bedurfte, so Jana Golombek und Helen Wagner in
ihrem Rück- und Ausblick, der „materiellen Konsolidierung einer neuen
Raumvorstellung“.

Und diese gelang der Route mittels Vernetzung innerhalb der heterogenen
und dezentralen Städtelandschaft Ruhrgebiet. Industriekultur als
regionaler Standortfaktor, so Rasmus C. Beck, der nach 25 Jahren der
Erweiterung um ein modernes Ruhrgebietsnarrativ mit den Keywords „grüne
Transformation“, „Dekarbonisierung der Industrie“ und „Wissensregion
Ruhr“ bedarf. Dabei stehen, so der Industriedenkmalpfleger Rasmus
Radach, die Belange der Denkmalpflege immer stärker in Konflikt mit den
Verwertungsinteressen der  Grundstückseigentümer. Die Gründe hierfür
nennt Jens Kreische in seinen Ausführungen über die denkmalgeschützte
Arbeitersiedlung Moers-Meerbeck, in der Gebäudesanierungen sowohl mit
einem niedrigen Mietniveau als auch mit der Gestaltungssatzung in
Einklang zu bringen sind.

Benennen Golombek und Wagner die Frauen- und Geschlechtergeschichte als
große Fehlstelle der Route in ihren Anfängen, so stieß Constanze von
Wrangel in ihren Gesprächen mit Töchtern und Söhnen türkischer
Migrant*innen auf aktuelle erinnerungskulturelle Lücken der
Industriekultur, die mit „Erfahrungen des Ausschlusses“ assoziiert werden.

Joseph Hoppe zeichnet in seinem Beitrag den aktuellen Stand der
Bundesstiftung Industriekultur nach, mit der internationale Vernetzung,
Bemühungen um Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sowie touristische
Inwertsetzung großer und kleinerer Industriedenkmäler deutschlandweit
eine Förderung erhalten sollen. Karl Lauschke konzentriert sich als
Vorsitzender des Vereins  „Freunde des Hoesch-Museums“ auf das, was für
die Arbeit an vielen Orten der Industriekultur unerlässlich ist: auf das
ehrenamtliche Engagement.
Während Marita Pfeiffer die Widerstände aus dem politischen Raum
gegenüber dem Erhalt der denkmalgeschützten Kokerei Hansa beschreibt,
stellt Julia Haske aktuelle Forschungsprojekte zum Nachbergbau und zur
Industriekultur vor.

Hinzu kommen in diesem umfangreichen Heft vier interessante Texte in der
Rubrik „Beiträge“, zahlreiche Annotationen und lesenwerte Rezensionen
sowie Hinweise auf Ausstellungen in und außerhalb des Ruhrgebiets.

Die Beiträge des Schwerpunktes anlässlich des Jubiläums der Route
Industriekultur sind kritisch-konstruktiv und machen deutlich, warum die
Industriekultur noch längst nicht auserzählt und an ihr Ende gelangt
ist. Wir alle dürfen daher gespannt sein auf die von Christin Ruppio im
letzten Beitrag vorgestellten Veranstaltungen in diesem Jubiläumsjahr.

Herzlichen Glückwunsch und #AllesGuteRoute!

/Editorial
Susanne Abeck/

Beigelegt ist dieser Ausgabe die Dokumentation zum 11. Geschichtskonvent
Ruhr „Außerschulisches Geschichtslernen?! Bestandsaufnahme und
Realitätscheck“. Beachten Sie darin den Aufruf, mit dem das Forum
Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e.V. und der Regionalverband Ruhr
zur Mitarbeit am Aufbau einer Online-Plattform für außerschulische
Lernorte in den Bereichen Geschichte, Sozialkunde und Geografie einladen.

Das Inhaltsverzeichnis des Heftes finden Sie hier
<www.geschichtskultur-ruhr.de/wp-content/uploads/forum-geschichtskultur-ruhr-1-24_inhalt.pdf>.
Der Beileger kann auf der Homepage
<www.geschichtskultur-ruhr.de/>des Forums heruntergeladen werden.