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Zeitschrift Forum Geschichtskultur Ruhr 1/22

*Zeitschrift FORUM GESCHICHTSKULTUR RUHR 1/22, Schwerpunkt
„IndustrieNatur und das Ruhrgebiet“*, hrsg. v. Deutschen Bergbau-Museum
Bochum, Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher, Regionalverband Ruhr
/ Route Industriekultur, Ruhr Museum, Stiftung Geschichte des
Ruhrgebiets und Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur,
124 Seiten, ISSN 1436-7661, 9,00 €

„Gras drüber …“, so nähert sich der Titel des Aufsatzes von M.
Farrenkopf dem Umgang mit den landschaftlichen und ökologischen
Belastungen des Bergbaus im innerdeutschen Vergleich. Kritisch bezogen
auf die „grüne“ Metropole Ruhr könnte „Gras drüber …“ auch bedeuten,
dass hier mit der Grünflächengestaltung ehemaliger Industrieareale sowie
mit dem ungeordneten Überwuchern brachgefallener Industrieflächen dem
Prinzip „Aus den Augen, aus dem Sinn“ folgend, eine nur oberflächliche
ökologische Transformation postindustrieller Industrielandschaften
erfolge. Aus unterschiedlichen Perspektiven wird in den Beiträgen des
Heftschwerpunkts zur IndustrieNatur das auf einer Versöhnung von Region
und Umwelt fußende postindustrielle Renaturalisierungsnarrativ im
Ruhrgebiet aufgenommen, wobei neben diskursgeschichtlichen Aspekten (R.
Kastorff-Viehmann, P. Eiringhaus) an den Beispielen des Umbaus der
Hauptabwasserkloake Emscher(D. Bleidick, H. T. Grütter), des Kampfs um
den ‚blauen‘ Himmel an der Ruhr (C. Möller) und den Veränderungen in der
Landschafts- und Parkgestaltung (M. Farrenkopf, W. Gaida, D. Bessen)
Konkretionen einer zukunftsfähigen IndustrieNatur diskutiert werden. Ob
mit der IndustrieNatur eine neue Landschaftsästhetik entsteht, die sich
mit veränderten Urbanitätskonzepten großstädtischer Regionen verbindet,
bleibt nach der Lektüre der vorliegenden Texte offen.

Hinzuweisen ist ferner auf den Text von K. Wisotzky zu Otto Hue, der die
wichtige – durchaus widersprüchliche – Rolle der Bergarbeiterbewegung in
der deutschen Demokratiegeschichte des 20. Jahrhunderts aufzeigt. Die
Produktivität von Erinnerung als historisch-politische
Selbstvergewisserung wird in der Auseinandersetzung mit der Biografie
von Otto Hue deutlich. Eine nach wie vor hohe Bedeutung von
Geschichtsinitiativen für eine historisch kritische Aufarbeitung der
NS-Geschichte im Ruhrgebiet zeigt der knappe Beitrag von S. Wycisk zum
Zwangsarbeiterlager Bergener Straße in Bochum auf.

Das vorliegende Heft erscheint mit einer Beilage zum Thema „Digitale
Geschichtskultur im Ruhrgebiet“. Ausgehend von der durch Corona
intensivierten Dynamisierung digitaler Angebotsstrukturen von
historischen Institutionen (Museen, Archive, Vereine …) fragte der 9.
Geschichtskonvent Ruhr im Oktober 2021 nach neuen digitalen
(partizipativen) Ansprachen für bereits etablierte Angebote sowie nach
der Entwicklung genuin digitaler, über analoge Sichtweisen
hinausreichender historisch argumentierender Realitätstransformationen
(Virtual Reality, Augmented Reality).

Die Fülle an Hinweisen auf Ausstellungen, neu erschienenen Büchern und
Aufsätzen (Rezensionen, Annotationen, Bibliographie) verweist auf die
Produktivität der historischen Szene des Ruhrgebiets auch in
Corona-Zeiten. Die Abonnenten unserer Mailingliste ‚Geschichtskultur
Ruhr‘ erfahren zudem durch aktuelle Hinweise von den wieder stark
zunehmenden Vorträgen, Diskussionsveranstaltungen, Lesungen etc., die
auch wieder kommunikative Formen der Geschichtskultur in Präsenz
zulassen. Ein Eintrag in die Mailingliste des Forums Geschichtskultur an
Ruhr und Emscher lohnt sich!

/Editorial/
/Franz-Josef Jelich/

*Das Inhaltsverzeichnis des Heftes sehen Sie hier
<www.geschichtskultur-ruhr.de/wp-content/uploads/forum-01-2022.pdf>.
<www.geschichtskultur-ruhr.de/wp-content/uploads/forum-01-2022.pdf>*//*Den
Beileger können Sie hier
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