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Zeitschrift Der ANSCHNITT. Zeitschrift für Montangeschichte

Der ANSCHNITT. Zeitschrift für Montangeschichte, Ausgabe 1/2020, 72.
Jahrgang, 18 €

Im Titelbeitrag stellen Dr. Katharina Malek und Georg Drechsler M.A. vom
Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, Arbeitsstelle
Montanarchäologie in Goslar, Dipl.-Inf. Wilhelm Hannemann und Jessica
Meyer M.A. vom Institut für Geotechnik und Markscheidewesen der
Technischen Universität Clausthal sowie Dr. Hans-Georg Dettmer und Dr.
Astrid Schmidt-Händel vom WELTKULTURERBE RAMMELSBERG Museum &
Besucherbergwerk neue Forschungen zum Rammelsberg im Rahmen des
Vorhabens „Altbergbau 3D – Ein interdisziplinäres Projekt zur
Erforschung des montanhistorischen Erbes im Harz“ vor. Ziel ist die
Verbindung eines hochaufgelösten 3D-Modells des Grubengebäudes des
Rammelsbergs mit einer montanarchäologischen und historischen
Untersuchung, um auf diesem Weg ein detaillierteres Verständnis der
montanen Entwicklungen über die Jahrhunderte hindurch zu erhalten. Die
interdisziplinären Untersuchungen konzentrieren sich auf drei
Grubenräume mit den Schwerpunkten Erzabbau und Wasserhaltung.

Prof. Dr. Manfred Mücke, Dresden, stellt die „Studien auf dem Gebiete
des Bergrechtes“ des Königlich Sächsischen Oberbergrates Georg Ernst
Otto und seine Kritik am sächsischen Gesetz über den Regalbergbau vom
22. Mai 1851 in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Otto äußerte sich
u. a. kritisch zum Begriff der Bergregalität, zum Inhalt des
Bergbaurechts, zu Kux und Aktie im Bergrecht, zur Gründung von
Gewerkschaften sowie zur rechtlichen Trennung des Hüttenwesens vom
Bergrecht. Er warf damit im Umfeld der bergrechtlichen
Liberalisierungstendenzen Mitte des 19. Jahrhunderts Fragestellungen
auf, die auch für die Bergrechtswissenschaft bedeutsam waren und in der
Literatur nicht unbeachtet blieben.

Das Auslaufen der aktiven Steinkohlengewinnung in Deutschland zum
Jahresende 2018 bildete den Anlass für zahlreiche historische Rückblicke
und Darstellungen. Dr. Christoph Bartels, langjähriger Leiter des
Bereichs Bergbaugeschichte beim Deutschen Bergbau-Museum Bochum,
attestiert diesen in seinem Beitrag tendenziell einen zu starken
Schwerpunkt auf dem Industriezeitalter und eine damit verbundene falsche
Wahrnehmung eines vorindustriellen Europas als „Welt fast ohne
Steinkohle“. Anhand des Ruhrbergbaus, der Steinkohlenregionen von
Lüttich und Minden-Ravensberg sowie ausgewählter Reviere Britanniens
stellt er exemplarisch dar, dass sich in Europa seit dem 13. Jahrhundert
regional ein florierender Bergbau entwickelte, der schon in dieser Zeit
ein wichtiger gesellschaftlicher Faktor mit Ausstrahlung in alle
Lebensbereiche war.

Dr. Marco Rudzinski, Bochum, behandelt am Beispiel des Bochumer Vereins
für Bergbau und Gussstahlfabrikation die Entwicklung des
Zechenwohnungsbaus eines vertikalen Unternehmens im Ruhrgebiet vor dem
Ersten Weltkrieg. Im Zentrum der Darstellung stehen die verschiedenen
internen Motive für den Bau sowie relevante externe Faktoren. Die
behandelten Kolonien spiegeln dabei verschiedene Stadien des regionalen
Zechenwohnungsbaus im Ruhrgebiet wider.

Ergänzt wird das Heft wie üblich durch Rezensionen und Miszellen zu
verschiedenen Themen. Inhaltsverzeichnis unter
bergbaumuseum-shop.de/epages/a5cd5b9a-8abb-4b3a-8261-c58f906342c9.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/a5cd5b9a-8abb-4b3a-8261-c58f906342c9/Products/%22Heft%201-2/2020%22

DER ANSCHNITT ist das einzige montanhistorische Periodikum von
internationaler Bedeutung. Jährlich erscheinen sechs Hefte mit
umfangreichen Aufsätzen zu allen Epochen der Bergbaugeschichte;
Kurzbeiträge beleuchten einzelne Forschungsaspekte und -ergebnisse.
Jedes Heft enthält zudem einen Rezensionsteil und eine Beilage über die
„Meisterwerke bergbaulicher Kunst und Kultur“.

DER ANSCHNITT kann über die Vereinigung der Freunde von Kunst und Kultur
im Bergbau e.V. (VFKK) bezogen werden. Kontakt: Sabine Birnfeld,
sabine.birnfeld@bergbaumuseum.de.