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Wissenschaftliche
Wissenschaftliche Tagung zur Pest
25. bis 27. Mai 2018
Wissenschaftliche Tagung zur Pest
Das LWL-Museum für Archäologie in Herne plant für den Herbst 2019 eine
neue Sonderausstellung zum Thema Pest. Die Ausstellung will die
Geschichte der Pest in ihren globalen Auswirkungen darstellen. Zur
Vorbereitung findet von Freitag (25.5.) bis Sonntag (27.5.) ein
wissenschaftliches Kolloquium statt, das neue Ansätze der Forschung zum
Thema Pest präsentiert.
Von der Steinzeit über die Spätantike und vom „Schwarzen Tod“ des
Mittelalters bis zum jüngsten Ausbruch auf Madagaskar: Die Pest ist eine
Seuche, die die Menschheit durch alle Epochen ihrer Geschichte begleitet
hat und immer noch begleitet. Rund um den Globus forderte sie Millionen
von Opfern und führte dadurch zu tiefgreifenden Veränderungen in der
Gesellschaft.
Eröffnet wird die Veranstaltung im Museum des Landschaftsverbandes
Westfalen-Lippe (LWL) am Freitag um 12.30 Uhr von LWL-Kulturdezernentin
Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger und dem Leiter des Museums Dr. Josef
Mühlenbrock. Den ersten Vortrag hält Prof. Dr. Kay Peter Jankrift, der
einen Einblick in die Geschichte der Pest gibt. Seine Präsentation
bildet den Beginn einer Reihe von Vorträgen rund um das Thema der
Veranstaltung. An den drei Tagen bekommen die Teilnehmerinnen einen
intensiven Einblick in die historischen Ursachen und Auswirkungen der
Krankheit. Beispielsweise berichtet Prof. Dr. Johannes Krause in einem
Abendvortrag von der genetischen Geschichte des Pesterregers. Prof. Dr.
Marion Ruisinger erläutert dem Publikum die Pestmaske, eine Maske mit
einem schnabelartigen Fortsatz, die vermeintlich von den
mittelalterlichen Ärzten als Schutz getragen wurde.
Zum Abschluss der Tagung am Sonntag um 13 Uhr bietet das Museum allen
Teilnehmenden die Gelegenheit, eine Führung durch die aktuelle
Sonderausstellung „Irrtümer & Fälschungen der Archäologie“ zu bekommen.
Wer nicht die Möglichkeit hat, an dem Wochenende nach Herne zu kommen,
kann das Kolloquium auch von zuhause aus oder von unterwegs verfolgen.
Denn die gesamten Vorträge werden direkt aus dem Museum live auf
Facebook übertragen. Die Facebook-Seite des LWL-Museums für Archäologie
findet sich unter: www.facebook.com/LWLMuseumHerne
Für den Besuch der Tagung ist eine Anmeldung erforderlich. Die
Teilnahmegebühr beträgt 25 Euro und für Ermäßigungsberechtigte 15 Euro.
Anmeldungen können per Mail an alexander.berner@lwl.org gerichtet
werden. Auch während des Kolloquiums besteht noch die Möglichkeit sich
vor Ort anzumelden.
Programm
Freitag, 25.05.2018
12:30-13:30 Uhr: Akkreditierung / Einlass
13:30-13:45 Uhr: Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger
(LWL-Kulturdezernentin)Begrüßung
13:45-14:00 Uhr: Dr. Josef Mühlenbrock (LWL-Museum für Archäologie)
Einführung
14:00-14:40 Uhr: Prof. Dr. Kay Peter Jankrift
Vom „Pesthauch“ zu Yersinia Pestis. Eine Geißel der Menschheit im Wandel
der Zeit
14:40-15:20 Uhr: PD Dr. Valeska Becker
Katzen, Ratten und Flöhe. Zu Ausbreitungswegen und
Übertragungsmöglichkeiten der Pest
15:20-16:00 Uhr: PD Dr. Frank Siegmund
Justinianische Pest bei Franken und Alemannen
16:00-16:30 Uhr: Kaffeepause
16:30-17:10 Uhr: Dr. Rodo Pfister
Üble Kerne unter der Haut – Beulenpest im frühmittelalterlichen China?
17:10-17:50 Uhr: Yasmin Koppen, M.A.
Die transnationalen Konsequenzen des Mongolensturms für die
religiös-medizinische Praxis in Zentral- und Ostasien
17:50-18:30 Uhr: Annabell Engel, M.A.
Die 1340er Jahre als Schlüsseljahrzehnt der Great Transition. Eine
klimahistorische Perspektive auf den Vorabend des Schwarzen Todes
18:30-19:00 Uhr: Abschlussdiskussion
Samstag, 26.05.2018
09:00-09:40 Uhr: PD Dr. Christof Paulus
Die Toten von Byzanz
09:40-10:20 Uhr: Dr. Ralf Lützelschwab
Papst und Pest – Avignon 1348
10:20-10:50 Uhr: Kaffeepause
10:50-11:30 Uhr: Stephan Tölke, M.A.
Geplagt von der Pest und die Zeit drängt? Lies diese Anleitung zur
Selbsthilfe! Ibn Abī Ḥaǧalahs aṭ-Ṭibb al-masnūn fī dafʿ aṭ-ṭāʿūn
11:30-12:10 Uhr: Dr. Christian Scholl
Die Judenverfolgungen zur Zeit des Schwarzen Todes am Beispiel der
oberdeutschen Reichsstädte Ulm, Augsburg und Straßburg
12:10-12:50 Uhr: Stefan Kötz, M.A.
Überlegungen zu einem – nicht nur jüdischen – Schatzfundhorizont der
Großen Pest (Mitte 14. Jh.)
12:50-14:20 Uhr: Mittagspause
14:20-15:00 Uhr: Glänzer, Lisa, M.A.
Vm der grauſamen peſtilencz gedechtnủſz willen: Die Darstellung der Pest
bei Konrad von Megenberg und in ausgewählten historischen und
literarischen Zeugnissen des Mittelalters
15:00-15:40 Uhr: Dr. Anica Schumann
Schriftzeugnisse als Auseinandersetzung mit der Pest
15:40-16:10 Uhr: Kaffeepause
16:10-16:50 Uhr: Dr. Ulf Wendler
Popularisierte Medizin in der frühen Neuzeit – eine unbekannte
Pestschrift von Johann Bökel (1535–1605) als Beispiel
16:50-17:30 Uhr: PD Dr. Görge Hasselhoff
Huldrych Zwinglis Pestlied: Die Pest als Wendepunkt der Reformation?
17:30-18:00 Uhr: Abschlussdiskussion
18:00-18:30 Uhr: Pause
Abendvortrag:
18:30-20:00 Uhr: Prof. Dr. Johannes Krause
Die Genetische Geschichte des Schwarzen Todes: Von der Steinzeit bis in
die Neuzeit.
Sonntag, 27.05.2018
09:00-09:40 Uhr: Katharina Wolff, M.A.
Krankheit, Konzept und Kollektiv. Städtische Pestbewältigung und die
Suche nach ihren Wurzeln
09:40-10:20 Uhr: Dr. Annemarie Kinzelbach
Warum die Pest aus vormodernen Reichsstädten verschwinden musste
10:20-10:50 Uhr: Kaffeepause
11:00-11:40 Uhr: Prof. Dr. Marion Ruisinger
Fact or Fiction? Ein kritischer Blick auf die Pestarztmaske
11:40-12:20 Uhr: Dr. Lars Banhold
Pest als Grenzsituation: Albert Camus‘ Die Pest und Der Belagerungszustand.
12:20-13:00 Uhr: Abschlussdiskussion
ab 13:15 Uhr: freie Führungen durch die Dauerausstellung oder die
Sonderausstellung „Irrtümer & Fälschungen“ für Vortragende und Teilnehmer
Veranstaltungsort:
LWL-Museum für Archäologie
Europaplatz 1, 44623 Herne
www.lwl-landesmuseum-herne.de