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Wie der Fortschritt nach Essen kam – Eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert

Freitag, 29. Januar 2021, 20.15 Uhr

/Film: Wie der Fortschritt nach Essen kam – Eine Zeitreise ins 19.
Jahrhundert/

Essen um 1900: „Zollverein“ ist die förderstärkste Zeche im Land. Sie
zieht Arbeiter aus ganz Europa in die Stadt. Werkssiedlungen entstehen,
Schulen und Krankenhäuser werden gebaut. Die Kohle bringt den Aufschwung
und Fortschritt: elektrische Straßenbahnen, Licht, Telefon. Große
Warenhäuser eröffnen und die erste Fußgängerzone des Landes entsteht.

Die Dokumentation ist eine spannende Zeitreise zurück in die Zeit, als
die Industrialisierung das Leben in Essen auf den Kopf stellte. Hier gab
es sichere Arbeitsplätze inklusive Werkswohnung. Wie lebten die
Menschen? Wie sah ihr Alltag aus? Wovon träumten sie, und was machte
ihnen zu schaffen?

Der wachsende Wohlstand war ungleich verteilt. Ein Riss ging durch die
Stadt: auf der einen Seite die wohlhabende Industrieelite in ihren
prächtigen Villen – auf der anderen Seite die Arbeiterfamilien, die den
Härten des Alltags Untertage und einem Leben in den engen Werkswohnungen
ausgesetzt waren. Aber auch für sie brachte der Fortschritt
Erleichterung: etwa durch neue, attraktive Berufe.

Mithilfe von aufwändigen Spielszenen und beeindruckendem Archivmaterial
lässt der Film die Zeit der Jahrhundertwende in Essen wieder
auferstehen. Er begleitet den Alltag zweier Menschen, wie sie –
basierend auf historischen Dokumenten – damals gelebt haben könnten.

Da ist der junge Bergmann Oskar Schopinski, der schon seit seinem 14.
Geburtstag auf der Zeche arbeitet. Seine Familie lebt beengt zu acht in
einem der heute oft begehrten Zechenhäuschen. Sogenannte „Kostgänger“
ermöglichten einen kleinen Zuverdienst. Statt Teilhabe am Wohlstand
kamen die Familien mit dem Verdienst ihrer Männer geradeso über die Runden.
Szenenbild: Eine junge Frau in Kleidung um 1900 sitzt an einem Schreibtisch

Die junge Gouvernante Ida Heyde ist bei einer reichen Familie im Essener
Süden für die Betreuung der Kinder zuständig. Sie wohnt bei den
Herrschaften recht nobel, beheizt und sauber. Und kommt auch in den
Genuss von einem Hauch Luxus. Doch sie ist auch rund um die Uhr den
Regeln der Herrschaften unterworfen.

Beide haben einen Traum, dessen Erfüllung plötzlich greifbar nahe rückt.
Vor allem die Elektrifizierung veränderte den Alltag der Menschen Ende
des 19. Jahrhunderts und bot vielen neue Hoffnungen. Die neuen
Straßenbahnen brauchten junge Fahrer, die sich vor der Technik nicht
scheuten. Und eine neue Erfindung namens „Telefon“ brachte die ersten
richtigen Arbeitsplätze für junge Frauen. Ihre hellere Stimme war in den
rauschenden Leitungen angeblich besser zu verstehen – das „Fräulein vom
Amt“ war geboren.

Die Dokumentation ist Teil einer dreiteiligen Reihe
<www1.wdr.de/fernsehen/heimatflimmern/sendungen/wie-der-fortschritt-nach-essen-kam-eine-zeitreise-ins-xix-jahrhundert-100.html>,
in der sich das WDR-Fernsehen auf Zeitreisen begibt. Die beiden anderen
Folgen führen in die Römerzeit am Rhein und in das mittelalterliche
Münster mit seinen Kaufleuten.

Ein Film von Daniela Eberl
Redaktion: Thomas Kamp und Christiane Hinz
Sendehinweis: Heimatflimmern | Heute, 20.15 – 21.00 Uhr | WDR
Sendehinweis: Heimatflimmern | 31. Januar 2021, 11.10 – 11.55 Uhr | WDR