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WDR Reflect Your Future – Hörstück zu Vergangenheit und Zukunft des Ruhrgebiets

Samstag, 29. Dezember 2018, 22.04 – 00.00 Uhr

WDR 3: Reflect Your Future – Hörstück zu Vergangenheit und Zukunft des
Ruhrgebiets

Das Jahr der Abgesänge auf den deutschen Steinkohlenbergbau geht zuende.
WDR 3 Open Sounds präsentiert Akustische Kunst zum Strukturwandel: Ein
neues Hörstück aus dem Ruhrgebiet von BLOORT. Das Stück von Karl-Heinz
Blomann und Richard Ortmann, erstmalig zu hören in einer Live-Version
beim diesjährigen Festival BLAUES RAUSCHEN in Gelsenkirchen, ist nun im
Studio zum vollständigen Hörstück komplettiert worden.

Die Performance von Karl-Heinz Blomann und Richard Ortmann thematisiert
den Wandel von der Materialität zur Virtualität. Dieser zeigt sich in
der Welt von Bild und Ton als Ablösung des Analogen hin zum Digitalen
und im Ruhrgebiet als Transformation der Arbeitsfelder in Bergbau und
Stahlerzeugung hin zum Beispiel zu den so genannten Creative Industries.
Die Künstler machen diese parallelen Entwicklungen zum Gegenstand ihrer
Performance. Sie setzen die Ablösung analoger Klänge zu virtuellen
Sounds in Beziehung zu historischen Markern der Kohleförderung im
Ruhrgebiet und nehmen die akustischen Zeugnisse und Materialien aus der
Geschichte des Ruhrbergbaus, um Vergangenheit und Zukunft von Analogem
und Digitalem akustisch erfahrbar zu machen. Mit Original-Klängen und
zeitgeschichtlichen O-Tönen aus diversen Archiven erzeugen Blomann und
Ortmann in ihrer Performance durch elektronische Klangumformung live
einen musikalisch-akustischen/akusmatischen Stream in die virtuelle Welt
– eine Reise in die offene Zukunft.

Karl-Heinz Blomann lebt in Essen und Berlin. Musiker, Komponist und
Produzent für Neue, Experimentelle und Filmmusik. 1983 Gründung
Musikverlag „AufRuhr Records“. Veröffentlichungen mit unterschiedlichen
Künstlern. Tourneen mit „PÖHL MUSIK“ durch Süd-Amerika, Europa, Next
Wave Festival New York 1989. Zahlreiche Hörspielproduktionen, Theater-
und Filmmusiken. DGB Kulturpreis für „Klangskulpturen“. Arbeitet in
unterschiedlichen Zusammenhängen mit immer neuen Konzepten an Themen wie
Kunst und Technik, Mensch und Maschine und urbanen Klangräumen.

Künstlerische Leitung „festival-open-systems“ 1997-2005 (
www.festival-open-systems.de). Projekte (Auswahl): CD „Klangräume“ 1991,
„Mécanique Mon Amour“ 1993, Buch „Hören eine vernachlässigte Kunst“ mit
CD „Vom Aufstand des Ohrs“ 1996, CD-ROM „Aspects of Law and Order“ 1997.
Uraufführung „Chase“ 2000. Fernsehmusiken für ZDF und arte (
www.christmedia.de). „ohne worte“ WDR 3 Studio Akustische Kunst.
„gone-urban flashback“ 2003, “headlines” 2004, “>>salon moz::ART<<”
2004, “Two Soldiers” 2004, Der Dritte Hammerschlag“ WDR 3 Studio
Akustische Kunst 2006. EBU Projekt – Art’s Birthday: Komposition und
Performance „Sometimes Pumpstation“, 2007, (weltweite
Satellitenübertragung) und das Projekt „upgrade“ 2006, 2008 u. 2010
(upgrade.festival-open-systems.de) gemeinsam mit Richard Ortmann.
Entwicklung des Medienarchivs ( www.emscherplayer.de) seit 2005. Das
Projekt „FlussKlang:RiverSound“ 2008 und 2010 ( www.riversound.de).
Aktuelles Projekt „Reflect Your Future“ gemeinsam mit Richard Ortmann
2017. Künstlerische Leitung Festival „Blaues Rauschen“ gemeinsam mit
Eckart Waage 2017.

Richard Ortmann lebt in Dortmund. Seit Anfang der 1980er Jahre
dokumentiert Richard Ortmann als Grenzgänger zwischen improvisierter
Musik und Neuer Musik die Klanglandschaft Ruhrgebiet. Auf Grundlage
dieses Archivmaterials entstanden zahlreiche Hörwerke im Rahmen der
Akustischen Kunst u.A. in der Reihe „Metropolis“ mit „Einmal Herne und
zurück. Klanglandschaft Ruhrgebiet“, Redaktion: Klaus Schöning, damit
auch vertreten auf der Compilation „River Run“; 1. Preis beim
Geschichtswettbewerb des „Forum Geschichtskultur“ in der Sparte Audio;
zahlreiche Klanginstallationen in den ständigen Ausstellungen der
Ruhrgebietsmuseen, vom Ruhr Museum, über die DASA, die
LWL˗Industriemuseen bis hin zu „Gerhard Mercator ˗ Schätze der
Kosmographie“ im Kultur˗ und Stadthistorischen Museum der Stadt
Duisburg; ab 2005 Erweiterung der Klangräume hin zu Oberschlesien ˗
Katowice und Zabze, Aufnahmen als Dokumentarist und Performances mit
polnischen Künstler*innen als Saxophonist; erste „Klangbrücke“ zwischen
Katowice und Katernberg zur Extraschicht 2006; EBU Projekt – Art’s
Birthday: Komposition und Performance „Sometimes Pumpstation“, 2007,
(weltweite Satellitenübertragung) und das Projekt upgrade 2006, 2008 u.
2010 (upgrade.festival-open-systems.de) gemeinsam mit Karl-Heinz
Blomann. Aktuelles Projekt „Reflect Your Future“ gemeinsam mit
Karl-Heinz Blomann 2017. Ansonsten ständig unterwegs mit
Aufzeichnungsgerät und Saxophon. www.richard-ortmann.de

reflect your future
Von BLOORT
Produktion: WDR 2018
Mit Stefanie Schrank
Redaktion: Markus Heuger

Eine Nachicht der EMSCHERplayer-News 12/2018 vom 15.12.2018.