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Vortragsreihe
Vortragsreihe im Rahmen der Ausstellung „Jüngste Zeiten. Archäologie der Moderne an Rhein und Ruhr“

ab Dienstag, 20. Februar 2024

*Vortragsreihe des Ruhr Museums im Rahmen der Ausstellung „Jüngste
Zeiten. Archäologie der Moderne an Rhein und Ruhr“ *

Im Rahmen der Galerieausstellung „Jüngste Zeiten. Archäologie der
Moderne an Rhein und Ruhr“ startet am 20.2.2024 auf dem UNESCO-Welterbe
Zollverein die 5-teilige Vortragsreihe des Ruhr Museums. Sie widmet sich
bis zum 19.3.2024 jeden Dienstag dem neuen und besonders spannenden
Zweig der Archäologischen Wissenschaften: der Archäologie der Moderne.
Diese beschäftigt sich mit Bodenfunden des Industriezeitalters, also aus
den letzten 250 Jahren. Ausstellungskurator Dr. Patrick Jung sagt dazu:
„In der Vortragsreihe berichten ausgewiesene Experten aus erster Hand
von eigenen Forschungen in Essen und dem Ruhrgebiet. Somit bieten die
fünf Vorträge einen spannenden Überblick über die verschiedenen
Forschungsbereiche der Archäologie der Moderne. Darüber hinaus ergänzt
die Reihe die Ausstellung im Ruhr Museum, da die Referenten bewusst auch
zusätzliche Themen behandeln werden.“

Den Auftakt der Gesprächsreihe bildet am 20.2.2024 um 18 Uhr im
Kokskohlenbunker auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein der Vortrag von Dr.
Detlef Hopp zum Thema „Archäologie des Industriezeitalters“. Der
ehemalige Stadtarchäologe berichtet von seinen Forschungsergebnissen aus
rund 30 Jahren archäologischer Arbeit am Beispiel der Stadt Essen.

Nur wenige Regionen in Deutschland erlebten im 19. und 20. Jahrhundert
einen so radikalen Landschaftswandel wie das Ruhrgebiet. Und als eine
Folge des Strukturwandels wurden schließlich seit den 1950er Jahren
ehemals industriell genutzte Flächen zu Wohn-, Geschäfts- und
Verwaltungsorten weiterentwickelt. Dabei gingen in Essen wie im gesamten
Ruhrgebiet zahllose Zeugnisse der jüngeren und jüngsten Vergangenheit
verloren. Erst um die Jahrtausendwende rückten in Essen die Überreste
von Industrieanlagen, besonders das von großen Baumaßnahmen betroffene
Areal der ehemaligen Krupp´schen Gussstahlfabrik, in das Blickfeld der
Archäologie. Die fachlichen Fragen, die sich damals stellten, waren neu:
Wie soll mit den Relikten des Industriezeitalters umgegangen werden? Was
ist wie zu dokumentieren, was nicht? Welche Objekte gehören in ein
Museum, welche nicht?

Dr. Detlef Hopp studierte bis 1984 an der Ruhr-Universität Bochum Ur-
und Frühgeschichte sowie Klassische Archäologie und Humanbiologie. Nach
seiner Promotion 1989 war er als Dozent an den Universitäten in Essen
und Osnabrück tätig. Von 1992 bis 2021 war er Stadtarchäologe von Essen
und konnte in dieser Zeit zahlreiche Untersuchungen zur Archäologie der
Moderne im Essener Stadtgebiet durchführen. Seit mehreren Jahren ist er
Lehrbeauftragter am Institut für Archäologische Wissenschaften der
Ruhr-Universität Bochum. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Ur- und
Frühgeschichte der Region Niederrhein, die Archäologie der Moderne und
die Industriearchäologie. Zu diesen Themen hat er im In- und Ausland
zahlreiche wissenschaftliche Bücher und Aufsätze veröffentlicht.

Der Besuch der Vortragsreihe ist kostenlos. Sie findet vom 20.2. bis
19.3.2024 immer dienstags ab 18 Uhr im Kokskohlenbunker (rechts neben
der Rolltreppe des Ruhr Museums) auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein,
Gelsenkirchener Str. 181, 45389 Essen statt. Um Anmeldung unter
besucherdienst@ruhrmuseum.de oder montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr
unter 0201.24681 444 wird gebeten.

/Weitere Termine der Vortragsreihe
/
27.2.2024
Archäologie der Moderne im Rheinland
Christoph Keller

5.3.2024
Pingen – Stille Zeugen des Bergbaus im südlichen Ruhrgebiet
Dr. Till Kasielke

12.3.2024
Archäologische Forschungen zur „Cöln-Minden-Thüringer Verbindungs-Eisenbahn“
Dr. Fritz Jürgens

19.3.2024
Archäologie des Zweiten Weltkriegs im Ruhrgebiet
Dr. Johannes Müller-Kissing

*Veranstaltungsort*
Ruhr Museum, Kokskohlenbunker
Gelsenkirchener Str. 181, Essen