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Vortrag
Vortrag von Prof. Dr. Norbert Frei

Sonntag, 26. Januar 2020, 11.00 Uhr

Prof. Dr. Norbert Frei:
Nie wieder!? Wider die Rückkehr des Nationalismus

Die Sehnsucht nach einer „konservativen Revolution“ zieht sich durch die
gesamte deutsche Nachkriegsgeschichte. Immer wieder forderten
Nationalkonservative und Rechtsradikale die freiheitlich-liberale
Demokratie heraus. Doch seit der sogenannten Flüchtlingskrise von
2015/16 hat sich die Sprengkraft ihrer Parolen enorm verstärkt: Viele
Positionen von AfD, Pegida und der Neuen Rechten sind in der Mitte der
Gesellschaft angekommen, und das Verlangen nach einer „heilen“
Geschichte heizt die Stimmung weiter an. Sind das noch die Deutschen,
die glaubten, ihre Vergangenheit mustergültig „bewältigt“ zu haben? In
seiner Rede auch anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des
Vernichtungslagers Auschwitz legt der renommierte Historiker Norbert
Frei die Hintergründe des Nationalismus und dessen Vorläufer aus
zeithistorischer Perspektive dar und erläutert mit Blick auf die
jüngsten Landtagswahlen in Ostdeutschland, warum der gegenwärtige
nationalistische Anlauf so erfolgreich ist.

Prof. Dr. Norbert Frei hat den Lehrstuhl für Neuere und Neueste
Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena inne und leitet
das Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts. Als Verfasser
maßgeblicher Werke zur Geschichte des Nationalsozialismus und seiner
Aufarbeitung ist er einer der bekanntesten Zeithistoriker Deutschlands,
der auch regelmäßig mit Beiträgen in überregionalen Zeitungen in
Erscheinung tritt. Sein aktuelles Buch „Zur rechten Zeit“ (mit F.
Maubach, C. Morina, M. Tändler) ist 2019 herausgekommen.

Reihe REDEN VON MORGEN
„Die Zeiten ändern sich…“ Diese allgemeingültige Aussage hatte in der
Vergangenheit immer eine hoffnungsvolle Aussicht, dass Veränderung
Fortschritt bedeutet. Doch heute im Zeitalter der Globalisierung und
Finanzkrisen ändert sich alles und niemand weiß, ob es besser oder noch
schlechter wird. Reformen werden überall gefordert, doch Visionen
fehlen. Die Reihe stellt Künstler, Politiker, Wissenschaftler,
Unternehmer, Journalisten und Theologen vor, die noch Visionen haben.
Die Gesprächsreihe wird unterstützt vom „Europe Direct Center Essen“.
Das vollständige Veranstaltungsprogramm ist nach Fertigstellung abrufbar
unter www.vhs-essen.de/redenvonmorgen.htm.

Veranstaltungsort:
VHS, Raum U.01 (Großer Saal)
Burgplatz 1, 45127 Essen