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Vortrag
Verfolgt im Nationalsozialismus – zum Schicksal der Familie des Reichskanzlers Hermann Müller

Donnerstag, 28. November 2019, 19.00 Uhr

„Verfolgt im Nationalsozialismus – zum Schicksal der Familie des
Reichskanzlers Hermann Müller“
Vortrag von Prof. Dr. Bernd Braun

Der Vortrag setzt sich mit dem Schicksal der Hinterbliebenen von
Reichskanzler Hermann Müller in der Zeit der NS-Diktatur (und danach)
auseinander. Hermann Müller, der langjährige SPD-Partei- und
Fraktionsvorsitzende, erste sozialdemokratische Außenminister in der
deutschen Geschichte und zweimalige Reichskanzler der Weimarer Republik,
starb 1931 im Alter von nur 54 Jahren. Ab 1933 gerieten seine
hochbetagte Mutter, seine Witwe und vor allem seine beiden Töchter in
das Räderwerk nationalsozialistischer Diskriminierung und Verfolgung.
Während die ältere Tochter Annemarie (aus erster Ehe), die nach dem
Rassenwahn des NS-Regimes als „Halbjüdin“ galt, in Deutschland blieb und
trotz Schikanen die NS-Zeit überleben konnte, emigrierte die jüngere
Tochter Erika bereits 1933 nach Frankreich und flüchtete 1941 unter
abenteuerlichen Umständen in die USA, von wo aus sie nicht mehr nach
Deutschland zurückkehrte. Erika Müller starb im Oktober 1989, zwei
Wochen vor der Berliner Maueröffnung unter tragischen Umständen in
Spanien. Am Schicksal der Frauen in der Familie von Hermann Müller lässt
sich nachvollziehen, welche Brüche der Nationalsozialismus durch seine
menschenverachtende Politik weit über seinen Untergang im Jahr 1945
hinaus verursacht hat.

Der Vortrag wird durch zahlreiche Fotos und Dokumente aus Privathand
veranschaulicht, die noch nie in der Öffentlichkeit zu sehen waren.

Information:
Dr. Kai Rawe
Leiter des Stadtarchivs
E-Mail: kai.rawe@muelheim-ruhr.de

Veranstaltungsort:
Stadtarchiv, Haus der Stadtgeschichte
Von-Graefe-Str. 37, 45470 Mülheim an der Ruhr
www.stadtarchiv-muelheim.de