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Vortrag und Der Arbeiteraufstand an der Ruhr 1920

Mit einer doppelten Buchvorstellung erinnern die Historische Kommission für Westfalen und das Stadtarchiv Dortmund am 19. März 2020 an den einhundertsten Jahrestag des sogenannten „Kapp-Lüttwitz-Putsches“, mit dem reaktionäre Politiker und Offiziere im Frühjahr 1920 die junge deutsche Demokratie beseitigen wollten. Der Putschversuch löste einen deutschlandweiten Generalstreik aus, der den Umsturzversuch nach fünf Tagen vereitelte. Im Ruhrgebiet kehrte damit aber keine Ruhe ein. Verschiedene Gruppen von Arbeitern hatten sich bewaffnet, ein Teil von ihnen wollte den Kampf fortsetzen, um ein Rätesystem zu etablieren. Die Folge waren bürgerkriegsähnliche Verhältnisse, die vielerorts von der Reichswehr blutig beendet wurden.

Die Bewertung der Ereignisse im Ruhrgebiet 1920 ist bis heute außerordentlich umstritten. Schon wenige Wochen nach den Ereignissen erschienen die ersten Bücher und Broschüren, deren Positionen nicht gegenteiliger sein konnten. Die Historische Kommission für Westfalen hat aus Anlass des Jahrestages einen Band erstellt, der 17 zeitgenössische Darstellungen quellenkritisch analysiert, sieben davon werden im Volltext wiedergegeben. Diese sieben Texte decken das ganze politische Spektrum ab und zeigen die extreme Spaltung der Gesellschaft.

Der Bearbeiter Wilfried Reininghaus wird die Ergebnisse seines Buches vorstellen, Mitarbeiter der Kommission werden Auszüge aus den Texten vortragen. Die Lesung soll einen Einblick in die Vielfalt und Zerrissenheit des politischen Spektrums in der frühen Weimarer Republik geben.

Neben dem Band zum Arbeiteraufstand an der Ruhr stellt die Historische Kommission noch einen weiteren Band der Öffentlichkeit vor: Ein Handbuch der Kandidaten der ersten freien Wahlen in Westfalen und Lippe im Januar 1919. Die Biographien und politischen Lebensläufe der gewählten, aber auch der nicht gewählten Kandidaten werden eingehend dargestellt – soweit sie sich rekonstruieren ließen. Bekannte wie unbekannte Gesichter erscheinen in diesem Buch, Männer und Frauen, Vertreter aller sozialen Schichten und aller Parteien. Beide Bücher wollen zu einer regional vertiefenden Beschäftigung mit den Themen anregen.

Die Buchvorstellung und Lesung findet statt am 19. März 2020 um 19 Uhr im Foyer des Stadtarchivs Dortmund, Märkische Straße 14, 44122 Dortmund. (Siehe auch: www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/stadtarchiv/veranstaltungskalender_stadtarchiv/veranstaltungskalender_detail.jsp?eid=616283&tid=616285)

Bibliographische Daten:

Der Arbeiteraufstand im Ruhrgebiet 1920. Quellenkritik und Edition der zeitgenössischen Darstellungen von Carl Brenner, Josef Ernst, Arthur Zickler, Gerhard Colm, Willi Cuno und Siegfried Schulz. Bearbeitet von Wilfried Reininghaus. Münster 2020, 459 Seiten, Festeinband (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue Folge 53). Aschendorff ISBN 978-3-402-15138-9, Preis 44,00 Euro.

Westfälisch-lippische Kandidaten der Januarwahlen 1919. Eine biographische Dokumentation. Bearbeitet von Katrin Jaspers und Wilfried Reininghaus. Münster 2020, 272 Seiten, Festeinband (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue Folge 52). Aschendorff, ISBN 978-3-402-15136-5, Preis 39,00 Euro.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Burkhard Beyer

Historische Kommission für Westfalen

Geschäftsführer

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