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Vortrag
“Target Ferox“ – Gelsenkirchen und der alliierte Bombenkrieg 1939 bis 1945

Mittwoch,  30. Oktober 2019, 19.00 Uhr

“Target Ferox“ – Gelsenkirchen und der alliierte Bombenkrieg 1939 bis 1945
Vortrag von Dr. Ralf Blank, Hagen, mit anschließender Diskussion

Gemessen an den Einsätzen von alliierten Bombern und der Abwurftonnage
zählte Gelsenkirchen im Frühjahr 1945 neben der Reichshauptstadt Berlin,
Essen, Köln und den Leuna-Werken bei Merseburg zu den am häufigsten
bombardierten Angriffszielen auf dem europäischen Kriegsschauplatz. In
der Stadt von Schalke 04 wollten die Alliierten nicht Fußballplätze,
Stahlwerke und Zechen treffen. Ihre Angriffsziele lagen in den
Stadtteilen Scholven und Horst. Zwei Hydrierwerke, die in den späten
dreißiger Jahren in Betrieb genommen wurden, um über die Kohlesynthese
Treibstoff für das Heer und die Luftwaffe herzustellen. Das britische
Bomber Command flog ab Mai 1940 die ersten Luftangriffe auf diese beiden
Werke, ab Sommer 1943 folgte dann auch die 8. US-Luftflotte. Die
Angriffe steigerten sich bis zum Kriegsende, doch lagen die Hydrierwerke
wegen der Angriffsschäden bereits im Herbst 1944 weitgehend still. Daran
konnte auch der Einsatz von Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und
KZ-Häftlingen zu Wiederaufbauarbeiten nichts ändern; in großer Zahl
fielen die Menschen den Bombardierungen zum Opfer.

Der durch Abbildungen ergänzte Vortrag schildert die Luftangriffe und
ihre Auswirkungen auf Gelsenkirchen aus alliierter und deutscher
Perspektive.

Veranstaltungsort:
Dokumentationsstätte „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“
Cranger Straße 323, 45891 Gelsenkirchen