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Vortrag
Synagogen in Deutschland nach Denk-Mal

Donnerstag, 21. Juni 2018, 19.00 Uhr

„Synagogen in Deutschland nach 1945: Denk-Mal, Museum, Kunst-Ort oder
Synagoge?“
Monika Grübel, M.A., Judaistin beim Landschaftsverband Rheinland, Köln/Bonn

Nach 1945 waren die meisten Synagogen in Deutschland aus dem Stadtund
Dorfbild verschwunden. Nur wenige hatten das Novemberpogrom 1938 und die
Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs überstanden. Die kleinen jüdischen
Gemeinden, die in der Nachkriegszeit entstanden, konnten den
Wiederaufbau dieser Synagogen nicht leisten, und die nichtjüdische
Nachkriegsgesellschaft hatte fast nirgendwo Interesse daran, den
Wiederaufbau zu fördern. Nur wenige Synagogen, vor allem in Großstädten,
wurden in den Jahrzehnten nach 1945 wieder zu jüdischen Gotteshäusern.
Andere wurden – vor allem ab den 1980er Jahren – als Kunstraum, Museum
oder begehbares Denkmal umgenutzt.

Anhand verschiedener Beispiele aus Stadt – z. B. Köln, Augsburg, Worms –
und Land – z. B. Stommeln, Hülchrath, Rödingen, Niederzissen,
Memmelsdorf – wird Monika Grübel diskutieren, wer sich für den
Wiederaufbau engagierte, welche politischen Interessen es an der
Rekonstruktion von Synagogen gab, wer heute Träger der ehemaligen
Synagogen ist und die Ausrichtung ihres Programms bestimmt.

Monika Grübel studierte Judaistik, Kunstgeschichte und Geschichte in
Heidelberg und Köln. Seit 1999 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin
beim Landschaftsverband Rheinland mit dem Schwerpunkt Beratung,
Publikationen und Veranstaltungen zur jüdischen Geschichte, Religion und
Kultur im Rheinland. Außerdem ist sie Leiterin des „LVR-KULTURHAUS
Landsynagoge Rödingen“.

Veranstaltungsort:
ALTE SYNAGOGE
Edmund-Körner-Platz 1, 45127 Essen
www.alte-synagoge.essen.de