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Vortrag
Saufen für den Führer! Bochum und seine Weinpatenschaften

Mittwoch, 7. Oktober 2020, 19.00 Uhr

Vortrag: Saufen für den Führer! Bochum und seine Weinpatenschaften im
Driotten Reich
Dr. Christof Krieger, Leiter Mittelmosel-Museum, Traben-Trarbach

Nie zuvor – und auch nie danach(!) – hat es in Deutschland eine
gewaltigere Absatzaktion für die heimischen Winzer gegeben: Unter der
eingängigen Parole „Wein ist Volksgetränk!“ entfaltete das NS-Regime in
den Friedensjahren des Dritten Reiches eine groß angelegte
Weinpropaganda, die das Trinken deutschen Rebensaftes als geradezu
nationale Tat beschwor. Und mehr noch: Ab 1935 übernahmen annähernd
1.000 Städte vom Rheinland bis nach Hinterpommern besondere
„Weinpatenschaften“ für einzelne Winzerorte, wobei im Rahmen eines im
ganzen Reich stattfindenden „Festes der deutschen Traube und des Weines“
vom Parteiapparat der NSDAP allerorten volkstümliche Weinfeste und
Umzüge organisiert worden waren. Der Volksmund machte daraus rasch die
Parole: „Saufen für den Führer!“

Tatsächlich wurde den deutschen Winzern damit seitens des Hitlerstaates
eine propagandistische Aufmerksamkeit gewidmet, wie sie keiner anderen
vergleichbaren Berufsgruppe in den Jahren der Hitlerdiktatur je zuteil
geworden ist. Auch in Bochum beteiligte man sich eifrig am dem staatlich
verordneten Trinkgelage, wobei der ansonsten eher dem Gerstensaft
zugeneigten Ruhrstadt 1935 das Moselstädtchen Cochem als „Patenkind“
zugeteilt worden war.

Eine Anmeldung ist per email unter stadtarchiv@bochum.de oder per
Telefon unter 0234 910-9510 oder -9501 erforderlich!

Veranstaltungsort:
Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte
Wittener Straße 47, 44789 Bochum