Mailingliste

Vortrag
Montanarchäologie im Harz

Donnerstag, 18. April 2019, 19 bis 20 Uhr

Montanarchäologie im Harz
Vortrag von Dr. Katharina Malek, Niedersächsisches Landesamtes für
Denkmalpflege

Bergbau ist keine Erfindung der Moderne. Schon lange vor dem
Industrie-Zeitalter haben Menschen in Europa unter Tage Rohstoffe
abgebaut. Eine Jahrtausende alte Bergbautradition hat vor allem der
Harz. Die Archäologin Dr. Katharina Malek berichtet in einem
öffentlichen Vortrag im Archäologiemuseum des Landschaftsverbandes
Westfalen-Lippe (LWL) in Herne am Donnerstag (18.4.) pber ihre
mehrjährigen Forschungen in dem Mittelgebirge.

Seit 2010 graben die Wissenschaftlerinnen am Rammelsberg bei Goslar, wo
im Mittelalter Kupfererz bergmännisch abgebaut wurde. Dank guter
Bodenbedingungen haben sich hier große hölzerne Konstruktionen erhalten,
aber auch ganz kleine Dinge wie Haselnussschalen. Unter Tage untersucht
das Team um Katharina Malek zusammen mit ihren Forschungspartnern Spuren
des alten Bergbaus.
Der Vortrag beleuchtet auch die Oberharzer Wasserwirtschaft, die
weltweit das größte vorindustrielle Energieversorgungssystem darstellt
und daher zusammen mit der Altstadt von Goslar und dem Erzbergwerk
Rammelsberg zum UNESCO- Weltkulturerbe zählt. Vor über 800 Jahren legten
Mönche erste Wasserleitsysteme an, um die Wasserkraft für den Bergbau in
der Region nutzbar zu machen.
Der Harz zählt zu den bedeutendsten montanhistorischen Revieren Europas.
Der westliche, niedersächsische Bereich steht seit 1992 im Zentrum
montanarchäologischer Untersuchungen, die die Arbeitsstelle
Montanarchäologie des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege
interdisziplinär durchführt – die einzige Einrichtung dieser Art in der
Bundesrepublik.

Dr. Katharina Malek arbeitet seit 2011 für das Niedersächsische
Landesamt für Denkmalpflege und ist die Leiterin der Arbeitsstelle
Montanarchäologie in Goslar im Harz. Zuvor hat sie an verschiedenen
Ausgrabungsprojekten des Deutschen Archäologischen Instituts und des
Deutschen Bergbaumuseums in Georgien, der Russischen Föderation und
Ostkasachstan mitgearbeitet. Die Veranstaltung ist Teil der
Vortragsreihe des Fördervereins LWL-Museum für Archäologie e. V. zu
aktuellen Sonderausstellungen, archäologischen Themen, zur Geschichte
der Region Westfalen und zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen rund
um die Archäologie. Der Eintritt zum Vortrag ist kostenlos.

Veranstaltungsort:
LWL-Museum für Archäologie
Europaplatz 1, 44623 Herne
www.lwl-landesmuseum-herne.de