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Vortrag
Justizrat Salomon Heinemann (1865-1938) und die Gründung des Museum Folkwang 1922

Donnerstag, 28. April 2022, 19:00 Uhr

Vortrag: *Hinter den Kulissen: Justizrat Salomon Heinemann (1865-1938)
und die Gründung des Museum Folkwang 1922*
Referent: Dr. Uri R. Kaufmann

Wenig bekannt ist, dass sich Essener Juden prominent an der Gründung des
Museum Folkwang beteiligt hatten. Ein guter Bekannter des ersten
Direktors der „Städtischen Kunstsammlung“ Ernst Gosebruch war um 1911
„Justizrat“ Salomon Heinemann.
Er wurde 1865 geboren. Sein Vater war Vorsitzender der Synagogengemeinde
Essen. Sohn Salomon studierte nach dem Abitur am Burg-Gymnasium Rechte
an vier Universitäten und errichtete 1914 eine große Kanzlei an der
Zweigertstrasse 50. Das Haus hat
sich glücklicherweise bis heute erhalten. Gebaut wurde es von Architekt
Edmund Körner, der kurz vorher die Synagoge errichtet hatte.

Heinemann gehörte zum kunstaffinen und weltoffenen jüdischen Bürgertum
des „Ruhrbezirks“ seiner Zeit. Er hatte eine eigene Gemäldesammlung. Was
waren nun seine Funktionen bei der Gründung (1922) und den ersten elf
Jahren des Museums Folkwang bis April 1933?
Was genau geht auf ihn, den erfahrenen Juristen, bezüglich des
Museumsvereins Folkwang und seinem Verhältnis zur Stadt Essen zurück?
Wie erging es ihm im Jahr 1933? Wie verhielten sich die
Großindustriellen im Museumsverein Folkwang zu den jüdischen Mitgliedern
Heinemann und Georg Hirschland?

Uri R. Kaufmann leitet seit zehn Jahren die Alte Synagoge Essen. Sein
Forschungsgebiet ist die Sozialgeschichte der mitteleuropäischen Juden
des 18. und 19. Jahrhunderts. Studium an der Hebräischen Universität
Jerusalem, Promotion in Zürich. An der Hochschule für Jüdische Studien
in Heidelberg unterrichtete er von 1988-1997 das Fach Jüdische
Geschichte und diente später u. a. als Konzeptentwickler für die erste
Dauerausstellung des Jüdischen Museums Berlin.

*Veranstaltungsort*
ALTE SYNAGOGE
Edmund-Körner-Platz 1, 45127 Essen