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Vortrag „Ein antisemitischer Doppelmord. Die vergessene Geschichte des Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik“ am 16.11.2023 in der Steinwache

Liebe Freundinnen und Freunde der Steinwache,

es ist erschreckend, wie schnell die Weltöffentlichkeit zu ihrer Routine
im Umgang mit dem Konflikt zwischen Israel und seinen Nachbarn gefunden
hat. Von einer Zäsur angesichts der Dimension offensichtlich
antisemitischer Gewalt durch offen antisemitische Terrororganisationen ist
nur wenig zu spüren.
Was hierzulande allerdings auch vielfach ignoriert wird, ist die Tatsache,
dass auch hier antisemitische Gewalt nicht mit der Niederlage
Nazideutschlands 1945 endete. Sie verschwand nie so ganz. Exemplarisch
zeigen wird dies Uffa Jensen kommenden Donnerstag in der Steinwache am
Fall des Mordes an Shlomo Lewin in Nürnberg 1980.

· Vortrag, 16.11.2023, 19:00 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte Steinwache,
Steinstr. 50
Prof. Dr. Uffa Jensen: Ein antisemitischer Doppelmord. Die vergessene
Geschichte des Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik
Am 19. Dezember 1980 wurden Shlomo Lewin, der ehemalige Vorsitzende der
jüdischen Gemeinde Nürnberg, und seine Lebensgefährtin Frida Poeschke in
ihrem Haus in Erlangen erschossen. Statt den Spuren nachzugehen, die zur
rechtsextremistischen »Wehrsportgruppe Hoffmann« führten, konzentrierten
sich die Ermittler lange auf das Umfeld Lewins. Die genauen Umstände der
Bluttat blieben ungeklärt. Kaum ein zeitgeschichtlich bedeutendes Ereignis
wurde so aggressiv vergessen wie dieser antisemitische Doppelmord.
Uffa Jensen rekonstruiert die Tat und ihre Hintergründe. Er folgt den
Verbindungen zur PLO, in deren Lager die Wehrsportgruppe ausgebildet
wurde, beleuchtet die Rolle von deren Gründer, Karl-Heinz Hoffmann, und
stellt das Attentat in Bezug zu den weiteren Anschlägen des Jahres 1980,
in dem in der Bundesrepublik mehr Menschen durch (rechten) Terror ums
Leben kamen als in jedem anderen Jahr. Dabei macht Jensen die Muster im
Umgang mit Rechtsterrorismus sichtbar, die sich künftig mehrfach
wiederholen sollten – eine bis heute anhaltende Geschichte aus Gewalt,
Verharmlosung und Verdrängung.
Uffa Jensen lehrt Geschichte an der Technischen Universität Berlin und
forscht am dortigen Zentrum für Antisemitismusforschung, dessen
stellvertretender Leiter er ist. Außerdem ist er Gründungsmitglied des
Arbeitskreises „Geschichte & Theorie“ und seit 2007 Mitglied der
Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft des Leo-Baeck-Instituts in der
Bundesrepublik Deutschland.
In Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Dortmund e.V.

Last but not least hänge ich Ihnen den Veranstaltungsflyer des
Gleichstellungsbüros der Stadt Dortmund zum Internationalen Tag gegen
Gewalt an Frauen 2023 an.

Herzliche Grüße,

Markus Günnewig

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Markus Günnewig
Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache
Stadtarchiv Dortmund
Märkische Straße 14
44122 Dortmund
Telefon: 0231 – 5027685
Telefax: 0231 – 5026011
www.dortmund.de/steinwache
www.facebook.com/steinwache

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