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Vortrag
Der ‚Polnische Aufstand‘ von 1863 als Erinnerungsort

Mittwoch, 8. Mai 2019, 18.00 Uhr

Die Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets und die Dokumentationsstelle zur
Kultur und Geschichte der Polen in Deutschland des Landschaftsverbandes
Westfalen-Lippe, Porta Polonica, laden herzlich ein zu einem weiteren
Vortrag der Reihe „Kultur und Geschichte der Polen in Deutschland“ von

Darius Staliūnas zum Thema
„Der ‚Polnische Aufstand‘ von 1863 als Erinnerungsort“

Der Aufstand von 1863 wurde von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
bis zum Beginn der Sowjet-Ära 1940 in der dominierenden litauischen
historischen Meistererzählung als etwas Fremdes, als etwas mit der
Geschichte der ethnischen Litauer kaum Verbundenes betrachtet. In den
litauischen Texten des ausgehenden 19. und aus der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts wurde dieser Aufstand meist als eine Angelegenheit der
Polen behandelt: Als „Polnischer Aufstand“ bezeichnet, nannte man den
Aufstand von 1863 zusammen mit demjenigen von 1830/31 „Polenzeit“ – und
implizierte damit, er hatte nichts mit den Litauern zu tun. Und damit
gab es auch keinen Grund, sich daran zu erinnern. In diesem Vortrag
zeigt Darius Staliūnas, wie und warum dieses historische Ereignis im
Laufe des 20. Jahrhunderts für die politische und kulturelle Elite zum
Erinnerungsort Litauens (der Litauer) geworden ist.

Darius Staliūnas ist Historiker und stellvertretender Direktor des
Instituts für die Geschichte Litauens, Wilna.

Veranstaltungsort:
Haus der Geschichte des Ruhrgebiets
Clemensstr. 17-19 in 44789 Bochum
www.isb.ruhr-uni-bochum.de/sbr/index.html.de