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Vortrag
Der „Eintopfsonntag“ im „Dritten Reich“ – das Beispiel der Stadt Mülheim an der Ruhr

Donnerstag, 14. November 2019, 19.00 Uhr

Reihe zur Mülheimer Geschichte 2019

Vortrag: Der „Eintopfsonntag“ im „Dritten Reich“ – das Beispiel der
Stadt Mülheim an der Ruhr
Referentin: Dr. Daniela Rüther, Duisburg

Vielen ist er heute noch ein Begriff: der „Eintopfsonntag“ in der Zeit
des Nationalsozialismus. Seit 1933 wurde die Bevölkerung in den
Wintermonaten an je einem Sonntag zu diesem einfachen Mahl verpflichtet.
Die Aktion wurde im Zusammenhang mit dem „Winterhilfswerk des Deutschen
Volkes“ gestartet und blieb ein fester Bestandteil dieser stetig
wachsenden Organisation, die darauf zielte, den Staat von
sozialstaatlichen Verpflichtungen zu befreien, indem die finanzielle
Last auf die Bevölkerung abgeschoben wurde, die spenden sollte, um den
ärmeren „Volksgenossen“ zu helfen. Das „Opfer“ galt als Bekenntnis zur
„Volksgemeinschaft“. Dies galt auch für die gemeinsamen „Eintopfessen“.
Propagandaaufnahmen zeigen, wie Arm und Reich, Alt und Jung, auf Straßen
und Plätzen einträchtig nebeneinander an langen Tischen sitzend,
gemeinsam ihren Eintopf löffelten. Auch heute gilt der „Eintopfsonntag“
bisweilen als Beleg dafür, dass die von den Nationalsozialisten
propagierte „Volksgemeinschaft“ kein Propagandaschlagwort blieb, sondern
Realität wurde. Am Beispiel der Stadt Mülheim an der Ruhr wird der
Vortrag der Geschichte des „Eintopfsonntags“ nachgehen und die Frage der
„Volksgemeinschaft“ am Esstisch kritisch erörtern.

Veranstalter: Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr

Information:
Dr. Kai Rawe
Leiter des Stadtarchivs
Telefon: (0208) 455-4261
Mobil: 0160 886 9874
E-Mail: kai.rawe@muelheim-ruhr.de

Veranstaltungsort:
Haus der Stadtgeschichte
Von-Graefe-Straße 37, Mülheim an der Ruhr
www.stadtarchiv-muelheim.de