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Veranstaltungshinweise
Veranstaltungshinweise der Gedenkstätte Steinwache

Liebe Freundinnen und Freunde der Steinwache,

am 11. März hat sich die Deportation Dortmunder Sinti und Roma nach
Auschwitz zum 81. Mal gejährt. Wir nehmen dies zum Anlass, uns im Rahmen
von zwei Veranstaltungen mit dem langen, von Rassismus und weiterer
Diskriminierung gezeichneten Weg der Anerkennung des
nationalsozialistischen Völkermords zu beschäftigen. Zunächst zeigen wir
am kommenden Donnerstag den Film „Unrecht und Widerstand – Romani Rose und
die Bürgerrechtsbewegung“ von Peter Nestler und eine Woche später
referiert Dr. Sebastian Lotto-Kusche zum Thema „Der Völkermord an den
Sinti und Roma und die Bundesrepublik. Der lange Weg zur Anerkennung
1949–1990″.

Last but not least möchte ich an die Gedenkveranstaltung für die Opfer der
Gestapo-Massenerschießungen hier in Dortmund am kommenden Karfreitag, um
15:00 Uhr am Mahnmal in der Bittermark, erinnern.

Herzliche Grüße,

Markus Günnewig

o Filmpräsentation, 28.03.2024, 19:00 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte
Steinwache, Steinstraße 50
Unrecht und Widerstand – Romani Rose und die Bürgerrechtsbewegung
Dokumentarfilm von Peter Nestler
Deutschland 2022 | ZDF
Am 2. August 2021 erhält Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrats
Deutscher Sinti und Roma, in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau die
Auszeichnung „Licht der Erinnerung“. Er wird damit geehrt für sein
jahrzehntelanges Engagement im Kampf um die Erinnerung und die Anerkennung
des Porajmos, des Völkermords an den europäischen Sinti und Roma durch die
Nationalsozialisten. Ausgehend von der Lebens- und Familiengeschichte
Roses schildert der Dokumentarfilm wichtige Etappen dieser
Auseinandersetzung und erzählt auf eindringliche Weise vom Leid der Sinti
und Roma vor und nach 1945. Es ist die leidvolle Geschichte einer
Minderheit zwischen Trauma und Selbstbehauptung, die nach dem Völkermord
die gesamte Nachkriegszeit hindurch bis in die Gegenwart hinein Gewalt und
behördliche Schikanen erlitt und nur dank der Bürgerrechtsbewegung
Anerkennung erfuhr.
Peter Nestler, Jahrgang 1937, zählt seit den 1960er-Jahren zu den
bekanntesten deutschen Dokumentarfilmregisseuren.‎ Für „Unrecht und
Widerstand“ erhielt er 2023 den Grimme-Preis.

o Vortrag, 04.04.2024, 19:00 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte Steinwache,
Steinstraße 50
Dr. Sebastian Lotto-Kusche: Der Völkermord an den Sinti und Roma und die
Bundesrepublik. Der lange Weg zur Anerkennung 1949–1990
In seinem Vortrag untersucht Dr. Sebastian Lotto-Kusche die diskursiven
Kämpfe um die Anerkennung des NS-Völkermords an Sinti und Roma in der
Bundesrepublik bis 1990. Dabei wird unter Anerkennung zweierlei
verstanden: die Akzeptanz der Verbände der Sinti und Roma als legitime
Gesprächspartner der Bundesregierung sowie die Bewertung der
„NS-Zigeunerverfolgung‟ als „rassisch‟ motiviertes Verbrechen in Politik
und Wissenschaft. Auf der Grundlage umfassenden Quellenmaterials von
Bundesbehörden und politischen wie zivilgesellschaftlichen Akteuren
entsteht eine Diskursgeschichte dieses langwierigen Anerkennungsprozesses.
Sie zeigt, dass bis tief in die 1960er Jahre hinein ein durch und durch
rassistisches Bild der nationalsozialistischen Politik gegen Sinti und
Roma vorherrschte. Dieser Denkstil geriet in den 1970er Jahren mit der
Rezeption von internationalen Forschungsarbeiten immer stärker unter
Druck. Doch erst in den 1980er Jahren begann mit der Anerkennung der Sinti
und Roma als Gesprächspartner durch Bundeskanzler Helmut Schmidt auch die
Erforschung des NS-Massenverbrechens.
Dr. Sebastian Lotto-Kusche promovierte am Institut für
Geschichtswissenschaft der Humboldt-Universität Berlin über das
Vortragsthema. Seit 2015 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter der
Europa-Universität Flensburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im
Bereich der Zeitgeschichte, der Minderheitengeschichte, der Nachgeschichte
des Nationalsozialismus in der BRD und der Begriffs- und
Diskursgeschichte. Im Rahmen seiner Habilitationsschrift forscht er zum
Thema „Die Geschichte der Sonder- und Hilfsschulen im 19. und 20.
Jahrhundert im regionalen Vergleich“.
In Kooperation mit Auslandsgesellschaft.de.
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Markus Günnewig
Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache
Stadtarchiv Dortmund
Märkische Straße 14
44122 Dortmund
Telefon: 0231 – 5027685
Telefax: 0231 – 5026011
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