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Die Geschichte der Arbeiterbewegung

Die Geschichte der Arbeiterbewegung
Zeit der Ausbeutung und der Revolution

Die vierteilige ARTE-Dokumentation blickt auf die Geschichte der
Arbeiterbewegung in ganz Europa von ihren Anfängen bis in die Gegenwart.

Erster Teil: In England schlug im beginnenden 18. Jahrhundert die
Geburtsstunde der Arbeiterklasse. In den 1820er Jahren, nach
jahrzehntelangen Niederlagen, war die britische Arbeiterklasse dann
endlich für den Aufstand gewappnet. Der zweite Teil blickt zunächst nach
Frankreich, wo die radikalsten sozialistischen und revolutionären
Theorien des 19. Jahrhunderts entstanden. Zwischen 1830 und 1871 rief
die Arbeiterklasse immer wieder zur Revolte auf – wie etwa die Pariser
Kommune. Der dritte Teil beleuchtet, wie das „Humankapital“ in den
Betrieben Ende des 19. Jahrhunderts möglichst optimal genutzt werden
sollte. Es war die Geburtsstunde der Ernährungswissenschaft, der
Ergonomie, der Arbeitergymnastik – im Dienste der Moderne und des
Fortschritts. Zuletzt wird nachgezeichnet, wie unter der Regierung des
sozialistisch-kommunistischen Front Populaire die Arbeiterbewegung in
den 30er Jahren in Frankreich erstarkte und in Deutschland und in
anderen faschistisch regierten Ländern wie Spanien die Arbeiter in den
40er Jahren zu Sklaven degradiert wurden.

Die Herausbildung eines neuen industriellen und kommerziellen
Textilgewerbes bewirkte im England des beginnenden 18. Jahrhunderts die
Landflucht von Kleinbauern und selbstständigen Webern. Um ihr Überleben
zu sichern, bedienten sie fortan zusammen mit Tausenden anderen
Lohnempfängern die mechanischen Webstühle in den riesigen Fabriken der
Textilgroßhändler. Es war die Geburtsstunde der englischen
Arbeiterklasse. Das profitorientierte Fabriksystem zwang die Arbeiter
dazu, sich einer neuen Disziplin und Zeiteinteilung unterzuordnen. Im
Zuge der industriellen Revolution im letzten Viertel des 18.
Jahrhunderts verschlimmerten sich die bereits ohnehin unmenschlichen
Arbeitsbedingungen. Durch den Einsatz von neuen Maschinen wurden die
Arbeiter zu bloßen Rädchen in der Produktionskette. Das war ein
radikaler Umbruch. Doch mit Ausnahme einiger sporadischer und spontaner
Aufstände ergaben sich die Arbeiter in ihr Schicksal und erduldeten die
Ausbeutung. Es dauerte mehrere Jahrzehnte, bis sich organisierte
Arbeiterbewegungen herausbildeten, die für bessere Arbeitsbedingungen
kämpften. Dabei ging die Arbeiterbewegung im Geiste der Französischen
Revolution von 1789 auch ein – teilweise schwieriges – Bündnis mit den
britischen Liberalen ein. Ihre Forderungen waren sozialer und
politischer Natur: die Regelung von Kinderarbeit, korrekte Löhne und
Arbeitszeiten, gewerkschaftliche Freiheit, Streikrecht und allgemeines
Wahlrecht. In den 1820er Jahren, nach jahrzehntelangen Niederlagen, war
die britische Arbeiterklasse für den Aufstand gewappnet.

Regie: Stan Neumann
Frankreich, 2020

Bis zum 26.06.2020 abrufbar unter
www.arte.tv/de/videos/RC-019317/die-geschichte-der-arbeiterbewegung/