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Tagung
Frauen in der chemischen

10. und 11. Oktober 2017

Tagung: Frauen in der chemischen Industrie: Arbeit und Organisation

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts gilt die chemische Industrie in
Deutschland als ein Wachstumsmotor, der auch Frauen Wege in eine
Beschäftigung bot – sowohl als unqualifizierte Kräfte, als auch in
regulären Berufen mit höheren Anforderungen. Die neuen Gewerbe verfügten
über keine berufsständischen Traditionen, so dass auch für Frauen
Chancen gewerkschaftlicher Organisation und Repräsentation bestanden.

Diese Grundthesen sollen im Rahmen der Veranstaltung kritisch überprüft
werden. Die Tagung fragt nach der Bedeutung der chemischen Industrie als
Motor für die Integration von Frauen in industrielle Erwerbsarbeit und
nach weiblichen Erfahrungen von Arbeit und Leben in und mit dieser
chemischen Industrie. Die Referate beschreiben die Chancen für Frauen in
Gewerkschaften und die Wege ihres Engagements und fragen nach den
Potentialen betrieblicher und gewerkschaftlicher Interessenvertretung
von Frauen auch in Bezug auf ein politisches Engagement.

Damit wird die Veranstaltung die Themen Arbeit und Interessenvertretung
in den größeren Zusammenhang der Entwicklung weiblicher Rollen und
Identitäten einbetten. Dabei werden sowohl strukturelle als auch
biografische Zugänge und unterschiedliche Hierarchieebenen und
Karrierewege sowohl in den industriellen Betrieben als auch in den
Gewerkschaften berücksichtigt.

Dienstag, 10. Oktober
12.00 Uhr: Anreise und Mittagsimbiss
13.00 Uhr: Begrüßung
Andrea Hohmeyer (Evonik Industries AG, Konzernarchiv, Hanau) und Stefan
Berger (Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets, Bochum)
anschließend: /Keynote lecture/
“A Union Man’s Wife or Co-worker? Gender Equality and Male Industrial
Unions in the North American Wests”, Laurie Mercier (Washington State
University, Vancouver)
14.00 Uhr: /Arbeit und Leben von Frauen in der chemischen Industrie (vor
1945)/
„Weibliche Angestellte in der chemischen Industrie im Ruhrgebiet in der
Zwischenkriegszeit“, Anna Horstmann (Ruhr-Universität, Bochum)
„Zur Situation von Zwangsarbeiterinnen bei den Vorgängergesellschaften
von Evonik“, Andrea Hohmeyer (Evonik Industries AG, Konzernarchiv, Hanau)
“Female Tobacco Workers and Match Makers: a Case Study of Women’s
Representation and Trade Union Militancy in the French Chemical
Industry, 1890 – 1914“, Sandra Salin (University of Newcastle)
16.30 Uhr: Pause
17.00 Uhr: /Gewerkschaften und politische Repräsentation: Biographische
Zugänge/
„Gewerkschaft — Frauen — Geschichte: Methodisch erzählen“, Sibylle
Plogstedt (Lüchow-Dannenberg)

Mittwoch, 11. Oktober 2017
9.00 Uhr: /Betriebliche Repräsentation von Frauen, Strukturen und
Chancen weiblicher Repräsentation in Gewerkschaften/
„,… mitzuhelfen am Bau des Neuen Deutschland‘. Die NS-Werksfrauengruppen
der Vorgängergesellschaften von Evonik“, Doris Eizenhöfer (Evonik
Industries AG, Konzernarchiv, Hanau)
„Frauen und Karriere: Stimmt die Chemie in der chemischen Industrie?“,
Anja Seng (FOM, Fachhochschule für Ökonomie und Management, Essen)
11.00 Uhr: Pause
11.30 Uhr:/Frauen und Unternehmensgeschichte/
„Making of ,Die Anilinerinnen‘. Ein Stück Frauengeschichte aus dem
Unternehmensarchiv der BASF SE“, Isabella Blank (BASF SE,
Unternehmensarchiv, Ludwigshafen)
12.30 Uhr: Mittagsimbiss
13.30 Uhr: /Chemikerinnen und weibliche Führungskräfte in der chemischen
Industrie/
„Weibliche Führungskräfte bei Roche in den 1920er/1930er Jahren“,
Alexander Bieri (Hoffmann-La Roche AG, Historisches Archiv, Basel)
„Zur Situation von Chemikerinnen bei den Vorgängergesellschaften von
Evonik“, Ralf Peters (Evonik Industries AG, Konzernarchiv, Marl)
15.30 Uhr: Abschlussdiskussion und Ende der Veranstaltung

/Eröffnung der Ausstellung „VerSIErt. Frauen machen Geschichte bei Evonik“/
am 10. Oktober um 18.00 Uhr
Am 6. Juni 1906 wurde mit Else Aldendorf bei Th. Goldschmidt in Essen,
einer der Vorgängergesellschaften von Evonik, erstmals eine Frau
angestellt. Wie Frauen seitdem bei Evonik und den
Vorgängergesellschaften Karriere gemacht haben, zeigt die Ausstellung
„VerSIErt“, die vom 10. Oktober bis zum 9. November 2017 im Haus der
Geschichte des Ruhrgebiets zu sehen ist. Evonik ist das erste
Chemieunternehmen im deutschsprachigen Raum, das sich in einer
Ausstellung intensiv mit der Entwicklung der Beschäftigung von Frauen im
eigenen Unternehmen auseinandersetzt und die historischen Hintergründe
aufzeigt.
Begrüßung: Stefan Berger, Direktor des Instituts für Soziale Bewegungen
der Ruhr-Universität, Bochum
Grußwort: Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Evonik
Industries AG, Essen
Einführung in die Ausstellung: Andrea Hohmeyer, Leiterin Konzernarchiv
der Evonik Industries AG, Hanau
Anschließend: Rundgang durch die Ausstellung und Empfang

Anmeldung:
Um Anmeldung zur Tagung wird bis zum 30.09.2017 gebeten, elektronisch an
folgende Adresse: Anmeldung.chemind@stiftung-bdr.de

Veranstalter:
Institut für Soziale Bewegungen der Ruhr-Universität und Evonik
Industries AG

Veranstaltungsort:
Haus der Geschichte des Ruhrgebiets (HGR)
Clemensstraße 17-19, 44789 Bochum
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 09:00-18:00 Uhr
www.rub.de/isb