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Studioausstellung
Studioausstellung zum Kriegsgefangenenlager Stalag 326

Donnerstag, 4. April 2024, 19:00 Uhr

*Eröffnung und Vortrag: „Überleben!“
Studioausstellung zum Kriegsgefangenenlager Stalag 326 im
LWL-Archäologiemuseum*

Von Donnerstag, 4. April, bis zum 26. Mai zeigt das LWL-Museum für
Archäologie und Kultur in Herne die Studioausstellung „Überleben!“. Im
Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Modern Times“ über
archäologische Funde der Moderne steht damit ein weiteres westfälisches
Bodendenkmal im Rampenlicht: das ehemalige Kriegsgefangenenlager Stalag
326 (VI K) Senne in Schloss Holte-Stukenbrock (Kreis Gütersloh). Neben
der offiziellen Eröffnung erwartet die Besucher:innen am Donnerstag um
19 Uhr ein Vortrag der LWL-Archäologen Dr. Sven Spiong und Dr. Michael
Malliaris. Der Vortrag und der Eintritt in die Studioausstellung sind
kostenfrei.

Stalag 326 („Stammlager“) war während des Zweiten Weltkrieges mit über
300.000 durchgeschleusten sowjetischen Kriegsgefangenen das größte Lager
dieser Art („Russenlager“) im Deutschen Reich. Es war zentrale
Drehscheibe für die „Versorgung“ mit Zwangsarbeitern auf Bauernhöfen und
Fabriken in Westfalen und im Rheinland. Auf dem nahegelegenen
Ehrenfriedhof sowjetischer Kriegsopfer sind Tausende Tote begraben.

Ab Anfang April 1945 internierte die US-Armee auf dem 400.000
Quadratmeter großen Gelände für kurze Zeit deutsche Kriegsgefangene.
1946/47 nutzten die Briten das Lager zur Internierung von ranghohen
Nationalsozialisten und Kriegsverbrechern. Im Anschluss wurden in den
Unterkünften Flüchtlinge und Vertriebene untergebracht. Seit 1970
befindet sich auf dem ehemaligen Lagergelände ein
Polizeiausbildungsinstitut.

/Vortrag/
Im Vortrag beleuchten die LWL-Archäologen Dr. Michael Malliaris und Dr.
Sven Spiong die Entdeckungsgeschichten im Kriegsgefangenenlager Stalag
326 VI K in Stukenbrock. Seit 2017 begleitet die LWL-Archäologie die
archäologischen Untersuchungen. Der Vortrag findet im Rahmen der
Vortragsreihe zur aktuellen Sonderausstellung „Modern Times.
Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten“ im LWL-Museum für
Archäologie und Kultur in Herne statt. Der Vortrag ist kostenlos.

Dr. Michael Malliaris ist Leiter des Referates für Mittelalter- und
Neuzeitarchäologie der LWL-Archäologie für Westfalen. Er war Leiter
zahlreicher archäologischer Grabungen in ganz Deutschland mit
Schwerpunkten in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin. Von 2008 bis
2022 leitete er die Ausgrabungen am Schlossplatz und Molkenmarkt in
Berlin-Mitte, bei denen zahlreiche Befunde zur Archäologie der Moderne
zutage traten.
Dr. Sven Spiong ist seit 2015 Leiter der Außenstelle Bielefeld der
LWL-Archäologie für Westfalen. Zwischen 1999 und 2003 war er im Team zur
Konzeption der Dauerausstellung in Herne für die jüngeren Epochen vom
Frühmittelalter bis zur Archäologie der Moderne verantwortlich. Seit der
Eintragung des Stalags 326 (VI K) im Jahr 2017 begleitete er dort zwölf
archäologische Untersuchungen.

/Die Sonderausstellung „Modern Times“/
Die Sonderausstellung „Modern Times. Archäologische Funde der Moderne
und ihre Geschichten“ zeigt anhand von etwa 100 Fundplätzen
archäologische Objekte der vergangenen 200 Jahre. Sie befasst sich mit
den Beziehungen zwischen dem Menschen und diesen Objekten und ordnet sie
sechs Kategorien zu: Innovation, Gefühl, Zweck, Besonderes, Zerstörung
und Erinnerung. Jedes Exponat erzählt eine eigene Objektgeschichte und
wird außerdem historisch und archäologisch eingeordnet.

*Veranstaltungsort*
LWL-Museum für Archäologie und Kultur
Europaplatz 1, 44623 Herne
www.lwl-landesmuseum-herne.de