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Start des Online-Projekts JuWeL
Erschließung der jüdischen Personenstandsregister Westfalen-Lippes:
Erfolgreicher Start des Online-Projekts JuWeL
„JuWeL“: Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich ein großangelegtes
Online-Projekt zur Familiengeschichte der Juden in Westfalen und Lippe.
Das Landesarchiv NRW, der Verein für Computergenealogie (CompGen) und
die Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung
(WGGF) haben eine Plattform geschaffen, auf der familien- und
ortsgeschichtlich Interessierte die jüdischen Personenstandsregister des
19. Jahrhunderts erschließen können. Auf dem 7. Westfälischen
Genealogentag in Altenberge bei Münster konnten kürzlich Marie-Luise
Carl (CompGen), Volker Hirsch (Landesarchiv NRW) und Roland Linde (WGGF)
die Plattform freischalten. Das Projekt startet mit den Registern aus
dem Regierungsbezirk Münster, die anderen Landesteile werden bald
folgen. Bereits in der ersten Woche haben die freiwilligen Teilnehmer
mehr als 1200 Geburten, Heiraten und Todesfälle erfasst. Weitere
Teilnehmer sind willkommen.
„Crowdsourcing“ nennt sich das Prinzip, mit dem Familienforscher
weltweit in gemeinschaftlichen Online-Projekten wichtige Quellen wie
Personenstandsregister, Adressbücher, Auswandererverzeichnisse,
Gefallenenlisten, Grabsteine und vieles mehr durch Namenregister
erschließen, so dass jeder Interessierte bei der Spurensuche nach
verstorbenen Vorfahren und Angehörigen leichter quellenbasierte
Informationen ermitteln kann. Mit dem Projekt „JuWeL“ beginnt nun auch
in der westfälisch-lippischen Familienforschung das Zeitalter des
Crowdsourcing.
Auf der Suche nach einem geeigneten Quellenbestand für ein solches
Pilotprojekt entschieden sich die drei Kooperationspartner für die
sogenannten Juden- und Dissidentenregister, in denen von 1815 bis zur
Einführung der Standesämter 1874 die Geburten, Heiraten und Sterbefälle
jener Einwohner Westfalens und Lippes registriert wurden, die nicht den
Amtskirchen angehörten. Die Register sind fast vollständig und
flächendeckend am Standort Detmold des Landesarchivs NRW erhalten, was
deutschlandweit eine Besonderheit ist. Zudem sind die Register vom
Umfang her im Rahmen eines solchen Crowdsourcing-Projektes zu stemmen.
Bereits im vergangenen Jahr hat das Landesarchiv digitale Kopien der
Register ins Netz gestellt und damit die Grundvoraussetzung für das
Projekt geschaffen.
Die Tiefenerschließung der westfälischen Juden- und Dissidentenregister
soll nicht nur den Nachkommen und Angehörigen weltweit die private
Familienforschung erleichtern, sie ist auch für die Landes- und
Ortsgeschichte bedeutsam. Dementsprechend vielfältig sind die
Motivationen der freiwilligen Teilnehmer, die bereits mit der Erfassung
begonnen haben. Jeder Interessierte kann sich auf der Projektseite
anmelden und beteiligen, wobei er entweder einen bestimmten Ort
ansteuern oder sich vom System einfach die nächste noch unbearbeitete
Seite vorlegen lassen kann. Einzige Voraussetzung ist eine gewisse
Erfahrung mit dem Lesen alter Handschriften, die für Familien- und
Heimatforscher aber ohnehin unabdingbar ist. Unterstützt werden die
Teilnehmer von den Administratoren Thomas Dickel und David Merschjohann.
Information:
Roland Linde
Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung
E-Mail: r.linde@wggf.de
URL: juwel.genealogy.net
Eine Mitteilung der E-Mailing-Liste „Westfälische Geschichte“ – Teil des
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