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ruhr & beyond – Die Filmemacher Christoph Hübner und Gabriele Voss

Sonntag, 19. August 2018, ab 17.00 Uhr

ruhr & beyond – Die Filmemacher Christoph Hübner und Gabriele Voss

MENSCHEN IM RUHRGEBIET

ECKARD SCHULZ – DORTMUND – STEELDRUMS
Ein Film von Christoph Hübner
Kamera: Christoph Hübner, Ton / Montage: Gabriele Voss
Produktion: Christoph Hübner Filmproduktion im Auftrag des WDR
DVD, Farbe, 30 Min., BRD 1987

Dortmund-Dorstfeld, einst ein bedeutender Industrievorort mit Zechen,
Ziegeleien, Stahlwerken, Handwerks- und Zulieferbetrieben. Heute ist
nicht mehr viel davon übrig. Wo einst eine Zeche stand, ist heute ein
leerer Platz, ein paar Kinder drauf und ein großes einzelstehendes Haus.
Im Parterre hat sich die Szenekneipe „Checoolala“ eingerichtet, unter
der Kneipe, im Keller, die Werkstatt von Eckard Schulz.
Eckard „Ekkes“ Schulz, gelernter Büromaschinenmechaniker, hat zwei Jahre
bei Hoesch gearbeitet, war Spezialist für Offsetdruckmaschinen, bis er
eines Tages eine alte, rostige Steeldrum in die Hand bekam. Beim
Versuch, sie wieder aufzumöbeln, packte ihn das Interesse und er
besorgte sich ein altes Ölfass, schnitt es von oben ab und versuchte,
selbst mit dem Hammer Töne hineinzutreiben. Der erste Versuch misslang,
aber Ekkes ließ nicht locker. Inzwischen hat er das Steeldrum-Bauen zu
seinem Beruf gemacht und er baut Steeldrums in einer Qualität, die man
so kaum in ihrem Ursprungsland, der Karibik, findet. Das hat ihn in
Fachkreisen über die Grenzen der Region hinaus und auch international zu
einem Begriff gemacht. In Dortmund kennt ihn in der Szene ohnedies
jeder, da er neben dem Steeldrum-Bauen auch noch in der Dortmunder
Lokalband ‚Mardi Gras’ spielt.

ILSE KIBGIS – GELSENKIRCHEN – GEDICHTE
Ein Film von Gabriele Voss und Christoph Hübner
Kamera: Christoph Hübner, Ton / Montage: Gabriele Voss
Produktion: Christoph Hübner Filmproduktion im Auftrag des WDR
DVD, Farbe, 30 Min., BRD 1989

Ilse Kibgis, geboren 1928, der Vater Bergmann, Sozialdemokrat. Sie
arbeitete nacheinander als Verkäuferin, Fließbandarbeiterin, Büglerin,
Serviererin. Heute ist sie Hausfrau und putzt noch gelegentlich für die
Nachbarn. Ihr Mann war Ofenmaurer in einem Gelsenkirchener Stahlwerk.
Dass sie Literatur macht in Form von Gedichten, führt sie auf ihr
Elternhaus zurück. Der Vater hatte das Bedürfnis, sich weiterzubilden
mit Literatur, vor allem aber mit Musik. Die Mutter hat Märchen und
Geschichten erzählt, hat immer etwas erfunden.
Ilse Kibgis hat gerne Menschen beobachtet. Und dann hat sie angefangen
zu schreiben. Erst mit 47 Jahren ist sie an die Öffentlichkeit gegangen.
Heute gibt es von ihr zwei Bücher, Gedichte in vielen Anthologien und
Vertonungen ihrer Texte. Dass sie solche Resonanz findet, das freut sie.
Aber es ist nicht entscheidend dafür, dass sie schreibt.

THEO JÖRGENSMANN – BOTTROP – KLARINETTE
Ein Film von Christoph Hübner
Kamera: Werner Kubny, Ton: Wolfgang Wirtz, Montage: Gabriele Voss
Musik: Theo Jörgensmann
Produktion: Christoph Hübner Filmproduktion im Auftrag des WDR
DVD, Farbe, 30 Min., BRD 1986

Theo Jörgensmann, Sohn einer Familie von Bergarbeitern und Wirtsleuten,
hat zunächst als Chemielaborant und später mit behinderten Kindern
gearbeitet, bevor er sich ganz der improvisierten Musik, dem Jazz und
seinem Instrument, der Klarinette, gewidmet hat. Erst über Umwege und
ohne jede akademische Vorbildung kommt er zu seiner Bestimmung, seiner
Kunst – eine für das Ruhrgebiet durchaus typische Biografie. Auch seine
Musik erzählt von dieser Landschaft und hat etwas von der Schwere, der
Anarchie, der Stillosigkeit, aber auch dem Reichtum und der
wechselvollen Geschichte der Industrieregion mitbekommen.

Gäste: Theo Jörgensmann und/oder Bäng, Bäng Marching Band

Begleitprogramm der Ausstellung „Andreas Golinksi. In den Tiefen der
Erinnerung“,
www.kunstmuseumbochum.de/ausstellung-veranstaltung/details/andreas-golinski-in-den-tiefen-der-erinnerung/

Veranstaltungsort:
Kunstmuseum Bochum
Kortumstraße 147, 44787 Bochum
www.kunstmuseumbochum.de/kunstmuseum-bochum/sammlung/