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Vortrag „Offene Wunden Osteuropas“

Liebe Freundinnen und Freunde der Steinwache,

Deutschland gilt zwar als „Weltmeister der Aufarbeitung“, doch was wissen
wir wirklich über den Zweiten Weltkrieg in Osteuropa? Welche Kenntnisse
gibt es über die Massenerschießungen in der Sowjetunion und in Polen, das
Aushungern der Zivilbevölkerung durch die Leningrader Blockade, die
Auslöschung unzähliger Dörfer in Russland, Belarus oder in der Ukraine?
Dr. Katja Makhotina wird morgen in der Steinwache das zusammen mit Dr.
Franziska Davies verfasste Buch „Offene Wunden Osteuropas. Reisen zu
Erinnerungsorten des Zweiten Weltkriegs“ vorstellen, in dem die beiden
Berichte osteuropäischer Zeitzeugen*innen vor dem Hintergrund der
deutschen Erinnerungslücken gesammelt haben.

Vortrag, 14.09.2023, 19:00 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte Steinwache,
Steinstraße 50
Dr. Katja Makhotina: Offene Wunden Osteuropas. Reisen zu
Erinnerungsorten des Zweiten Weltkriegs

Außerdem möchte ich schon auf gleich drei Veranstaltungen in der kommenden
Woche hinweisen (für die Lesung im Rahmen der Museumsnacht wird ein
entsprechendes Ticket benötigt):

· Vortrag, 20.09.2023, 19:00 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte Steinwache,
Steinstr. 50
Yonat Shlezinger erzählt
Die Eltern der Israelin Yonat Shlezinger kamen aus sehr
verschiedenen Kulturen: Der Vater aus Thüringen und die Mutter aus dem
Grenzgebiet Ukraine-Polen. Beide haben die Shoah auf verschiedene Weise
überlebt. Diese (Über-)Lebensgeschichten zu erzählen, hat ihre Tochter auf
sich genommen. Aber an diesem Abend wird es auch um Fragen gehen, die die
Zeit nach der Shoah betreffen: Wie ist das, wenn die Eltern die einzigen
Überlebenden der Familie sind? Wie gingen sie mit ihren Geschichten um?
Welche Folgen hatten die Traumata auf ihr weiteres Leben und das ihrer
Nachkommen? Ein Vortrag mit Gelegenheit zu Rückfragen im Rahmen der
sprachlichen und emotionalen Möglichkeiten, der aber positiv endet: Das
Leben hat in dieser Familie gesiegt und das ist Grund zur Hoffnung.
Übersetzung aus dem Hebräischen: Maria Hägele. In Kooperation: VHS
Dortmund, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dortmund
e.V.
· Vortrag und Gedenkveranstaltung, 21.09.2023, 19:00 Uhr, Mahn- und
Gedenkstätte Steinwache, Steinstr. 50
PD Dr. Karl Lauschke: Dortmund in den Zwischenkriegsjahren
(1918-1939). In Gedenken an Dr. Günther Högl-von Achenbach
Die Weimarer Republik und der Nationalsozialismus bildeten die
Schwerpunkte in der wissenschaftlichen Arbeit von Günther Högl-von
Achenbach. Für beide Bereiche hat er lokalgeschichtliche Pionierarbeit
geleistet. Sie soll herausgestellt und für die künftige Forschung nutzbar
gemacht werden.
Neben dem Vortrag von Karl Lauschke wird es zwei Kurzbeiträge aus dem
Familien- und Kollegenkreis geben, die an Günther Högl-von Achenbach
erinnern.
PD Dr. Karl Lauschke war lange Zeit wissenschaftlicher Weggefährte von Dr.
Günther Högl-von Achenbach. Er wurde 1982 an der Philipps-Universität
Marburg promoviert und 1998 an der Freien Universität Berlin habilitiert,
war unter anderem wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für soziale
Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum und Lehrstuhlvertreter am
Historischen Institut der TU Dortmund. Seine Forschungsschwerpunkte lagen
und liegen im Bereich der Wirtschafts- und Sozialgeschichte.
· Lesung, 23.09.2023, 18:00 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte Steinwache,
Steinstraße 50 (im Rahmen der Museumsnacht, hier muss ein entsprechendes
Ticket gelöst werden)
Robert Stadlober liest: „Anfrage“ von Christian Geissler
Einführung: Detlef Grumbach
Christian Geissler untersucht in seinem Romandebüt »Anfrage« (1960) die
Schuld der Väter am Holocaust, greift die »Wir haben von allem nichts
gewusst«-Haltung der Adenauer-Ära auf und landet einen überraschenden
Bestsellererfolg. Große und kleine Zeitungen druckten Besprechungen und
sorgten so für eine enorme Verbreitung. Der Roman erzählt vom Physiker
Klaus Köhler, der herausfinden will, was mit der jüdischen Familie
Valentin geschehen ist. Ihr hatte das Haus gehört, in dem das Institut
untergebracht ist, in dem er arbeitet. Seine »Anfragen« fördern das Bild
einer Gesellschaft zu Tage, in der alte Nazis unbehelligt weiterleben und
die Opfer sich weiterhin verstecken müssen.
Christian Geissler (1928–2008) war Autor von Romanen, Hörspielen,
Gedichten und Fernsehspielen, außerdem hat er zahlreiche Dokumentarfilme
für den NDR gedreht. Sein Debüt „Anfrage“ macht ihn auf einen Schlag
bekannt.
Robert Stadlober ist Schauspieler und bekannt aus zahlreichen Rollen in
Kino- und Fernsehfilmen. Detlef Grumbach ist Journalist und Vorsitzender
der Christian-Geissler-Gesellschaft e.V. Eine Kooperationsveranstaltung
mit dem Fritz-Hüser-Institut, der Fritz-Hüser-Gesellschaft und der
Christian-Geissler-Gesellschaft e.V.

Und last but not least ist noch bis Ende September die Ausstellung
„Ausgewiesen! 28. Oktober 1938 – Die Geschichte der »Polenaktion«“ bei uns
im Haus zu sehen:
Ende Oktober 1938 wurden in einer Massen­aktion rund 17.000 Menschen aus
dem Deut­schen Reich nach Polen ausgewiesen. Verfolgt wurden sie als
Jüdinnen und Juden polnischer Staatsangehörigkeit. Diese sogenannte
Polen­aktion ist bis heute in der Erinnerung wenig präsent. Die
Ausstellung erzählt erstmals die Geschichte der Deportation im Oktober
1938. Biografische Tafeln erzählen Lebenswege und Schicksale von
Ausgewiesenen aus verschiedenen Städten und Orten in Deutschland,
Kontexttafeln erläutern die Hintergründe.
Die Wanderausstellung basiert auf einer vom Osteuropa-Institut der Freien
Universität Berlin und dem Aktiven Museum Faschismus und Widerstand in
Berlin e.V. gemeinsam mit Studierenden erarbeiteten Ausstellung zur
Geschichte der „Polenaktion“ in Berlin, die 2018 in der Stiftung Neue
Synagoge Berlin – Centrum Judaicum und 2019 im Jüdischen Historischen
Institut Warschau gezeigt wurde.

Herzliche Grüße,

Markus Günnewig
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Markus Günnewig
Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache
Stadtarchiv Dortmund
Märkische Straße 14
44122 Dortmund
Telefon: 0231 – 5027685
Telefax: 0231 – 5026011
www.dortmund.de/steinwache
www.facebook.com/steinwache

INNOVATION NEXT DOOR: Dortmund ist Europäische Innovationshauptstadt –
iCapital 2021.
www.innovation-next-door.de

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wichtiges Anliegen. Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link:
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