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Neuerscheinung
Verbunden durch Stahl und Bernstein. Die Stadt Essen im Kontext der deutsch-russischen Geschichte

Martin Schneider: *Verbunden durch Stahl und Bernstein. Die Stadt Essen
im Kontext der deutsch-russischen Geschichte*. Aschendorff Verlag,
Münster 2021, 187 Seiten mit Abbildungen, ISBN 978-3-402-24846-1, 24,80 €

Ein Thema, das die Leserschaft verwundert! Im Bewusstsein der Menschen
im Ruhrgebiet ist oft nicht präsent, dass es über die Jahrhunderte immer
wieder besondere Kontakte zwischen der Stadt Essen und Russland gab.
Interessante Persönlichkeiten wie der Berater Peters des Großen Heinrich
Huyssen, der Ingenieur Andrei Delwig oder der Manager Berthold Beitz
stehen für eine Vielzahl von Akteuren, die Verbindungen zu Russland
schufen. Essener Firmen wie Krupp und Ruhrgas, Karstadt und Ferrostaal
kümmerten sich nicht nur im um ihren wirtschaftlichen Erfolg, sondern
engagierten sich – manchmal sogar spektakulär – im kulturellen Bereich.

Während zunächst für manche Essener Russland das Ziel der realisierten
oder geplanten Übersiedlung war, wurde in den letzten Jahrzehnten Essen
zur neuen Heimat vieler russischsprachiger Neubürger. Und die
Zivilgesellschaft knüpfte neue Kontakte, nicht zuletzt zur Partnerstadt
Nishni Nowgorod. Es ist eine Geschichte von Erfolgen, aber auch ein
Spiegelbild der historischen Realität, deren dunkelstes Kapitel das
tragische Schicksal der sowjetischen Zwangsarbeiter im Zweiten
Weltkrieges darstellt. Die Erinnerungskultur schlägt jedoch eine Brücke,
und der Kulturaustausch schafft neue Verbindungen.

Der Autor Martin Schneider nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine
Reise durch die Geschichte seiner Heimatstadt. Dabei eröffnen sich für
historisch Interessierte wie auch für Freunde der russischen Kultur neue
und überraschende Einblicke. Der promovierte Slavist und habilitierte
Kulturwissenschaftler unterrichtete einige Jahre Deutsch und Russisch,
bevor er ins Kultusministerium des Landes NRW wechselte. Später war er
sechs Jahre an der Deutschen Botschaft Moskau tätig. Nach seiner
Rückkehr arbeitete er als Dezernent in der Schulaufsicht und als
Lehrbeauftragter an der Ruhr-Universität Bochum. Martin Schneider ist
Autor vieler Publikationen zur Literaturgeschichte und
Literaturdidaktik, aber auch von zahlreichen Lehrwerken und
Handreichungen. Seine Bücher erscheinen in Deutschland, Russland und
sogar in China.