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Neuerscheinung
Täglich Bilder fürs Revier. Pressefotografien von Helmut Orwat 1960-1992

*LWL-Medienzentrum für Westfalen (Hg.): Täglich Bilder fürs Revier.
Pressefotografien von Helmut Orwat 1960-1992*. Tecklenborg Verlag,
Steinfurt 2023, etwa 180 SW-Abbildungen im Duoton-Druck, ISBN:
978-3-94907612-1, 19,80 €

Das Ruhrgebiet und seine Menschen stehen im Mittelpunkt der Fotos von
Helmut Orwat, die er während seiner Tätigkeit als Pressefotograf und
Fotojournalist von den 1960er bis zu den 1990er Jahren angefertigt hat.
150 Aufnahmen seines umfassenden fotografischen Werkes sind im Bildband
„Täglich Bilder fürs Revier“ zu sehen, den der Landschaftsverband
Westfalen-Lippe (LWL) jetzt herausgegeben hat.

Orwat wurde 1938 als Sohn eines Bergmanns in Castrop-Rauxel geboren. Ab
1960 arbeitete er als freier Pressefotograf und ab 1984 bis zu seiner
Pensionierung im Jahr 2000 als festangestellter Fotograf für die Ruhr
Nachrichten. Besonders im Lokalteil der Ruhr Nachrichten für
Castrop-Rauxel wurden täglich mehrere seiner Fotos veröffentlicht,
darüber hinaus übernahm er Aufträge für überregionale Zeitungen, das
Westfälische Landestheater und für das Kulturmagazin „Westfalenspiegel“.

Seine Aufnahmen zeigen typische Facetten des Lebens und Arbeitens im
Ruhrgebiet in den Zeiten des Strukturwandels. Dabei stehen die Menschen
„von nebenan“ in Alltagssituationen im Fokus: Erwachsene bei der Arbeit
in der Industrie, im Handel und im Handwerk, Familien in ihrer Freizeit
am Kanal oder auf dem Campingplatz und immer wieder Kinder bei allen
möglichen Beschäftigungen und Spielen in den Straßen. Dabei hat der
Fotograf in seinen Bildern auch die Veränderungen der Städte und der
Lebenswelt im Revier dokumentiert. Diese Änderung haben sich nicht
allein durch den Strukturwandel, sondern durch den Zeitgeist ergeben.
Das spiegelt sich in der Architektur, in der Kleidung und in der
Verkehrsinfrastruktur.

Fotografiert hat Orwat stets in Schwarz-Weiß, das war in jenen Jahren
der Druckstandard bei den Zeitungen und Zeitschriften. Zugleich
entsprach die Schwarz-Weiß-Fotografie auch seinem fotografischen
Selbstverständnis. „Orwats visuell-ästhetische Prägung orientierte sich
an Vorbildern wie Chargesgeimer und Pan Walther. Er entwickelte eine
Vorliebe für kräftige, kontrastreiche Abzüge, die das gestalterische
Potenzial der Schwarz-Weiß-Fotografie ausschöpften“, so Stephan Sagurna,
Fotograf beim LWL-Medienzentrum, der den Bildband mit Verena Burhenne
(LWL-Museumsamt), Christiane Cantauw (Kommission Alltagskulturforschung
für Westfalen), Dr. Arnulf Siebeneicker (LWL-Museum Schiffshebewerk
Henrichenburg) und Dr. Ralf Springer (LWL-Medienzentrum) umgesetzt hat.

Das Bildarchiv des LWL-Medienzentrum hat das fotografische Lebenswerk
von Orwat 2017 übernommen. Über 3.500 Fotos aus dem Schatz hat das
Medienzentrum digitalisiert und dokumentiert, sie können in der
Bilddatenbank recherchiert werden. Zusammen mit Orwats Aufnahmen, die
bei der Kommission für Alltagskulturforschung überliefert sind, bilden
sie die Grundlage für den Bildband. Die ausgewählten Fotos wurden
aufwändig digital restauriert und für den Schwarzweiß-Druck aufbereitet.
Der Bildteil umfasst elf thematisch gegliederte Kapitel. Der Textteil
erläutert Bedeutung und Entstehung der Fotos Orwats in fünf vertiefenden
Beiträgen. Das Buch ist als Band 12 der Reihe „Aus westfälischen
Bildsammlungen“ des LWL-Medienzentrums für Westfalen im Tecklenborg
Verlag erschienen. Es kann im Buchhandel sowie über den
Westfalen-Medien-Shop des LWL-Medienzentrums bezogen werden.

Westfalen Medien Shop:
westfalen-medien-shop.lwl.org/bildbaende/391/taeglich-bilder-fuers-revier-pressefotografien-von-helmut-orwat-1960-1992?c=47

Bilddatenbank:
www.orwat-fotosammlung.lwl.org

Zur Ausstellung:
schiffshebewerk-henrichenburg.lwl.org/de/ausstellungen/taeglich-bilder-fuers-revier/