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Neuerscheinung
Schutzjuden – Bürger – Verfolgte – Vergessene

Willi Creutzenberg
Schutzjuden – Bürger – Verfolgte – Vergessene
Die Geschichte der jüdischen Minderheit in Herdecke seit dem 17.
Jahrhundert
Reihe: Geschichte und Leben der Juden in Westfalen
Bd. 14, 256 S., 24.90 EUR, 24.90 CHF, gb., ISBN 978-3-643-14369-3
Lit-Verlag Münster

Schon vor der Stadtwerdung 1739 sind in Herdecke jüdische Einwohner
nachzuweisen. 1663 stellte der Große Kurfürst den ersten ‚Schutzbrief‘ zur
Niederlassung von Marcus Joseph in Herdecke aus. Damit begann eine
mehrhundertjährige jüdische Geschichte Herdeckes, die 1939 mit Emigration
bzw. Fortzug in die Großstadt Köln endete. Mindestens 19 ehemals Herdecker
Bürger wurden Opfer des Holocaust.
Der vorliegende Band geht diesem Teil der Geschichte Herdeckes nach, die
bisher weitgehend unbekannt ist. Das Buch öffnet den Blick auf die
Geschichte einer Minderheit in der Kleinstadt Herdecke, die sich nach der
Abschaffung des Schutzjudensystems während der napoleonischen Herrschaft in
Preußen schrittweise, aber nicht konfliktfrei im Verlauf des 19.
Jahrhunderts integriert und Teil des örtlichen Bürgertums wird. Der
Zivilisationsbruch in den Jahren 1933 bis 1945 wird dadurch besonders
deutlich.
Anhand zahlreicher Fotos und Dokumente werden auch bisher völlig
vernachlässigte Aspekte wie ‚Neues Leben in der Fremde‘, ‚Rückerstattung,
Entschädigung und Wiedergutmachung nach 1945‘ sowie der Umgang mit der
Vergangenheit beschrieben, analysiert und dokumentiert.

Willi Creutzenberg, Jg. 1951, Lehrer, ist Autor zahlreicher
Veröffentlichungen zu lokal- und regionalgeschichtlichen Themen,
insbesondere zum Nationalsozialismus.