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Neuerscheinung
NOTGELD. Zu schön

Dirk Schindelbeck: NOTGELD. Zu schön, es auszugeben. Jonas Verlag,
Ilmtal-Weinstraße 2021, 168 Seiten, 253 Abbildungen in Farbe, ISBN
978-3-89445-584-2, 25,00 €

Vor ziemlich genau einem Jahrhundert markierte die Inflation von 1921–23
einen schweren Einschnitt im Leben der Menschen in Deutschland. Der
Kulturhistoriker und Wissenschaftspublizist Dirk Schindelbeck hat in
seinem kürzlich im Jonas Verlag erschienenen Sachbuch NOTGELD. Zu schön,
es auszugeben einen neuen Weg eröffnet, um Einsichten in den Alltag und
die Stimmung während dieser Krisenzeit zu erlangen: mit einem Blick auf
die Geldscheine. Dieses Buch präsentiert einen bislang ungehobenen
kulturhistorischen Schatz – das deutsche Seriennotgeld der Jahre 1920
bis 1922.

Seriennotgeld ist ein Notzahlungsmittel. Es wurde in den Jahren vor der
Großen Inflation im Herbst 1923 deutschlandweit von unzähligen Städten
und Gemeinden emittiert. Mehrere Scheine bildeten gemeinsam eine
zusammengehörige Serie. Von der Hallig Langeneß in Nordfriesland bis
nach Freiburg, von Bochum bis Kahla: In dieser Zeit hat nahezu jeder Ort
sein eigenes, jeweils individuell und kreativ gestaltetes Geld in
Verkehr gebracht. Aus heutiger Sicht erscheint das unglaublich. Die
Wunderwelt des deutschen Seriennotgelds ist vielen nicht bekannt – dabei
hat es dieses Phänomen in dieser Form nirgendwo sonst auf der Welt
gegeben. Die kleinen Scheine wurden allmählich immer schöner und ein
lebhafter Sammlermarkt entstand. Und sie können allerhand über die
Menschen ihrer Zeit berichten: Geld, das über sechs, acht, zehn Scheine
hinweg Gedichte vortrug, Geschichten erzählte. Es konnte
Propagandamedium sein oder Fremdenverkehrsprospekt, Produktwerbung
machen, deutsche Geschichte, Kunst und Kultur beschwören oder zur
bitteren Satire auf die Geldnot der Zeit werden.

Das Inhaltsverzeichnis finden Sie unter
asw-verlage.de/getmedia.php/_media/202103/14122v0-orig.pdf