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Neuerscheinung
Hagener Fundstücke – 111 Objekte aus der Region und der Sammlung des Museums Wasserschloss Werdringen

Ralf Blank, Mirjam Kötter, Sebastian Sonntag (Hg.): Hagener Fundstücke –
111 Objekte aus der Region und der Sammlung des Museums Wasserschloss
Werdringen. Hagener Beiträge zur Kultur und Geschichte, Bd. 2, Klartext
Verlag Essen 2020,  ISBN 978-3-8375-2137-5

Eiszeitliche Mammut- und Rentierjäger neben einer Cola-Dose aus den
1990er Jahren: Das im November erschienene Buch „Hagener Fundstücke –
111 archäologische Funde aus Hagen und dem Museum Wasserschloss
Werdringen“ stellt archäologische Bodenfunde aus dem Hagener Stadtgebiet
und der umliegenden Region vor. Die Zeitspanne der Funde reicht dabei
von der Altsteinzeit über die Bronzezeit und das Mittelalter bis hin zur
Neuzeit.

Das Buch ist der zweite Band der Trilogie „Hagener Beiträge zur Kultur
und Geschichte“. Nach dem ersten, im November 2017 erschienenen Band
„Hagener Stücke – 111 Objekte aus dem Stadtmuseum“, das vor allem
Objekte vom Spätmittelalter bis in die Frühe Neuzeit aus dem Bestand des
Stadtmuseums Hagen behandelt, liegt der Fokus des aktuellen Bandes auf
der Archäologie. Dabei geht es um vergessene, verlorene oder absichtlich
zurückgelassene Gegenstände, die durch Archäologen entdeckt, bestimmt
und datiert werden konnten. Die Fundorte sind Höhlen, Baustellen,
Absturzplätze von Bombern, ausgebrannte Panzer oder Flakstellungen aus
dem Zweiten Weltkrieg und sagenumwobene Orte wie den das mittlere
Ruhrtal beherrschenden Kaisberg in Hagen-Vorhalle oder das steinerne
Felsentor der Hünenpforte bei Hohenlimburg.

Archäologische Höhepunkte des Buches
Die archäologischen Funde decken einen enormen Zeitrahmen ab:
Geschichten von jungsteinzeitlichen Siedlern, die ihre Steingeräte aus
weit entfernten Regionen wie dem Alpenraum bezogen, werden ebenso
vorgestellt wie Teile von abgeschossenen britischen Bombern aus dem
Zweiten Weltkrieg, darunter ein Feuerlöscher, das Cockpit-Fenster oder
abgeworfene Radarstörstreifen. Neben den Entdeckungen aus der Hagener
Blätterhöhle, die internationales Aufsehen erregen, zeigt das Buch auch
seltene Objekte aus der Bronze- und Eisenzeit. Dazu zählt beispielsweise
eine keltische Münze von der Wallburg im Volmetal bei Hagen-Ambrock, die
alle bisherigen Vermutungen über das Alter dieser Anlage infrage stellt.
Weitere Höhepunkte des zweiten Bandes sind unter anderem eine Zinnleiste
vom Sarg der 1654 verstorbenen Gräfin Johannetta Elisabeth von
Nassau-Dillenburg aus der Elseyer Stiftskirche und Funde von
mittelalterlichen Burgen und Adelssitzen. Den Abschluss bildet eine
damals vielleicht achtlos in die Natur geworfene Coca Cola-Dose der
1991er-Edition „American Barbecue“, die im Rahmen der archäologischen
Untersuchungen der Blätterhöhle geborgen wurde und heute im Museum
Wasserschloss Werdringen ausgestellt ist.

Dritter Band in Planung
Am Buch „111 Hagener Fundstücke“ waren rund 20 Autoren beteiligt,
darunter auch die Herausgeber Dr. Ralf Blank (Leiter Hagener Stadtarchiv
und Fachdienstleister Geschichte, Archäologie, Geologie), Mirjam Kötter
(Hagener Stadtarchäologin) und Sebastian Magnus Sonntag
(Wissenschaftlicher Volontär Museum Wasserschloss
Werdringen/Stadtarchäologie). Die Bilder der archäologischen Funde
stammen von Hermann Menne, Fotograf der LWL-Archäologie für Westfalen,
Außenstelle Olpe, gemeinsam mit der Hagener Fotografin Heike Wippermann.
Ein dritter, sich bereits in der Planung befindlicher Band der Trilogie
soll mit Fotografien, Urkunden und anderen Schriftstücken vom
Mittelalter bis in die Neuzeit aus dem Bestand des Hagener Stadtarchivs
die Reihe „Hagener Stücke“ abschließen.