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Neuerscheinung
Hagen 15. März 1945. Zerstörte Stadt

Ralf Blank, Andreas Korthals und Marcus Weidner: Hagen 15. März 1945.
Zerstörte Stadt, Besetzung und Kriegsverbrechen (Hagener Beiträge zur
Kultur und Geschichte, Band 1), Klartext Verlag, Essen 2020,  440
Seiten, ISBN: 978-3-8375-2245-7, 29,95 EUR

Am 15. März 1945 wurde die südwestfälische Großstadt Hagen von einem
letzten britischen Luftangriff getroffen. Das Bombardement forderte fast
700 Tote, mindestens 373 Menschen verloren in einem als „bombensicher“
angesehenen Hochbunker ihr Leben. Große Teile der Innenstadt und der
angrenzenden Stadtviertel lagen in Trümmern. Fast auf den Tag genau
einen Monat nach dem britischen Luftangriff eroberten US-Truppen die
Stadt und die heute zu Hagen gehörenden Gemeinden. Die Bevölkerung
geriet zwischen die Fronten, über 150 Menschen – Zivilisten und Soldaten
– fanden während der Kämpfe um den 15. April 1945 meist durch
Artilleriebeschuss den Tod.

Im Hagener Stadtgebiet deckten die Alliierten zahlreiche durch die
Geheime Staatspolizei in den letzten Kriegswochen begangene
Kriegsverbrechen auf. Darunter war auch ein „Fliegermord“ an einem
kanadischen Offizier, der am 15. März 1945 mit dem Fallschirm über Hagen
abgesprungen war. Dieser „Hagen Waldfrieden case“ wurde nach
umfangreichen Ermittlungen vor einem britischen Militärgericht verhandelt.

Die vorliegende Publikation untersucht den 15. März 1945, seine
Vorgeschichte sowie die Folgen des britischen Flächenangriffs. Die
Eroberung und Besetzung des Hagener Stadtgebiets wird anhand von neu
erschlossenen Quellen untersucht. Der „Fliegermord“, die Ermittlungen
und der im September 1946 eröffnete Strafprozess gegen einen
Wehrmachtsoffizier und sechs frühere Mitarbeiter der Hagener Gestapo
sind im letzten Kapitel das Thema einer umfassenden Darstellung.