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Neuerscheinung
Grubengold. Das Zeitalter der Kohle von 1750 bis heute
Franz-Josef Brüggemeier: Grubengold. Das Zeitalter der Kohle von 1750
bis heute, Verlag C.H.Beck oHG: München 2018, 456 Seiten, 24
Abbildungen, 978-3-406-72221-9 , 29,95 €
„Dein Grubengold hat uns wieder hoch geholt“ – mit dieser Songzeile
drückte Herbert Grönemeyer 1984 aus, wem das Ruhrgebiet seine Bedeutung
als Industrierevier zu verdanken hatte: der Kohle. 2018 schließen die
letzten Steinkohlenzechen in Deutschland. Aus diesem Anlass erzählt
Franz-Josef Brüggemeier die Geschichte des Rohstoffs, der ein ganzes
Zeitalter prägte. Lange stand die Kohle für Fortschritt und Wohlstand.
Sie ermöglichte einen ungeahnten Produktivitätsschub und lieferte die
Energie, um aus den vormodernen Produktionsweisen auszubrechen. Ohne die
Kohle wäre die Industrielle Revolution nicht möglich gewesen. Mit ihrer
Hilfe erreichten die europäischen Gesellschaften bis ins 20. Jahrhundert
hinein ein zuvor ungeahntes Entwicklungsniveau. Doch hatte dieser
kohlegetriebene Sprung in die Moderne auch seine dunklen Seiten: Die
Kohle lieferte die Energie für zwei desaströse Weltkriege, und die
Bedingungen ihres Abbaus unter Tage waren für die Gesundheit der
Arbeiter verheerend. Schließlich läuteten die Umweltbelastungen durch
die Steinkohleförderung den Anfang vom Ende des wichtigsten fossilen
Energieträgers in der Geschichte der Menschheit ein.
Anschaulich und prägnant verfolgt Franz-Josef Brüggemeier diese
Entwicklungen und zeigt, wie das Grubengold den Weg Europas in die
Moderne prägte.
Franz-Josef Brüggemeier, geb. 1951 in Bottrop, Studium der Geschichte,
Sozialwissenschaften und Medizin, Tätigkeit als Arzt (1982/83).
Promotion in Geschichte und Medizin. Seit 1998 Professor für
Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Freiburg.
Zahlreiche Veröffentlichungen zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des
19. und 20. Jahrhunderts, zuletzt mit den Schwerpunkten auf der
Geschichte der Umwelt, des modernen Sports und Großbritannien im
20.Jahrhundert. Er ist mitverantwortlich für die Ausstellung ,Das
Zeitalter der Kohle‘, die bis November 2018 auf Zollverein zu sehen ist.