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Neuerscheinung
Geschichte und Quellen der Deutschordenskommenden im Ruhrgebiet am Beispiel der Kommende Welheim

Werner Bergmann, Otto Dickau, Heinz-Jürgen Kamp: Geschichte und Quellen
der Deutschordenskommenden im Ruhrgebiet am Beispiel der Kommende
Welheim. Von den Anfängen bis zum Vorabend der Reformation, Verlag
Henselowsky Boschmann: Bottrop 2017,
272 Seiten, ISBN 978-3-942094-74-0, 9,90 €

Die Urkunden zur Geschichte der Kommende Welheim dokumentieren die
Wirklichkeit spätmittelalterlichen Lebens im Gebiet von Emscher und
Ruhr. Sie beleuchten die feudale Lebenswelt der überwiegend geistlichen
Herrschaften, der Ordensritter, Mönche, Nonnen und Stiftsdamen, die
nicht nur den Grund und Boden, sondern auch die darauf lebenden Menschen
als frei verfügbares Eigentum betrachteten, das ihre Einkünfte sicherte.

Abgesehen vielleicht von Heiligen Land und dem Deutschordensstaat in
Ostpreußen hat der Deutsche Ritterorden allein im Ruhrgebiet die
dichteste und ununterbrochene Präsenz zwischen dem 13. und 19.
Jahrhundert. In keiner anderen Region – auch nicht in den beiden oben
genannten – gibt es auf einer Entfernung von weniger als 80 Kilometern
drei Ordensniederlassungen wie gerade hier in unserer Region. Der
Deutsche Orden hat mit seinen Rittergemeinschaften in Duisburg, Bottrop
(Welheim) und Dortmund (Brackel) von ihren Gründungen im 13. Jahrhundert
an über gut fünf Jahrhunderte die regionale Historie mitbestimmt.
Dennoch hat die hiesige historische Forschung weitgehend über diese
Einrichtungen des Deutschen Ritterordens hinweggesehen. Jetzt wird
dieser „Dornröschenschlaf“ beendet und den Kommenden am Beispiel der
Kommende Welheim der Platz in der Geschichte der Region zugewiesen, der
ihnen gebührt. Dies geschieht mit Hilfe der erhaltenen Quellen und
Nachrichten – vornehmlich den Urkunden –, die aufgearbeitet und zum Teil
übersetzt dem interessierten Leser präsentiert werden, um so ein bislang
unbekanntes Terrain der Ruhrgebietsgeschichte in den Blick zu rücken.

Seit mittlerweile mehr als einem Jahrfünft haben sich Prof. Werner
Bergmann, apl. Professor für Mittelalterliche Geschichte und Historische
Hilfswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum, und der ehemalige
Leiter des Stadtarchivs Oberhausen, Dr. Otto Dickau, damit beschäftigt,
die urkundliche Überlieferung zu sammeln und editorisch aufzuarbeiten
und die Geschichte der Kommende Welheim von den Anfängen bis zum Beginn
des 16. Jahrhunderts zu eruieren. Es gelang ihnen, Heinz-Jürgen Kamp,
langjähriger Lateinlehrer an einem Bottroper Gymnasium, zu überreden,
die schwierige Aufgabe der Übersetzung der lateinischen Stücke zu
übernehmen, und somit auch diese Stücke den historisch Interessierten
„Nichtlateinern“ zugänglich zu machen.