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Neuerscheinung
Archäologie in Westfalen-Lippe 2016
LWL-Archäologie für Westfalen und der Altertumskommission für Westfalen
(Hg.): Archäologie in Westfalen-Lippe 2016, 340 Seiten, durchgehend
farbig bebildert, Langenweißbach 2017, ISBN 978-3-95741-074-0, ISSN
2191-1207, 19,50 Euro
Ob Unterwasserarchäologie im Eggegebirge, Prospektionen mit dem Quad
oder Migration und Kulturtransfer als Gegenstand archäologischer
Forschung: Archäologen in Westfalen gingen 2016 neue Wege und sind d och
tief verwurzelt in der Gegenwart. Das zeigt die neue Publikation
„Archäologie in Westfalen-Lippe“ des Landschaftsverbandes
Westfalen-Lippe (LWL). In 81 Beiträgen informieren 98 Autorinnen über
die aktuellen Forschungsergebnisse aus Archäologie und Paläontologie und
die größten Ausstellungen Westfalens im Jahr 2016.
Auf 340 Seiten laden LWL-Archäologie für Westfalen und die
LWL-Altertumskommission für Westfalen zu einem Blick in den Boden und –
erstmalig – auch unter Wasser ein. Das neue Denkmalschutzgesetz aus dem
Jahr 2013 und der Bauboom sorgt Jahr um Jahr für mehr Ausgrabungen und
Funde. Die Reihe „Archäologie in Westfalen-Lippe“ wirft seit 2010 einen
Blick zurück und fasst die archäologischen Forschungsergebnisse der
vergangenen zwölf Monate zusammen. „Im achten Jahr ist der Sammelband in
der archäologischen Fachwelt längst etabliert. So viele Beiträge wie in
dieser Ausgabe hatten wir noch nie“, meint Rind. Das zeige nicht nur,
wie umfangreich die Arbeit sei, sondern auch wie vielfältig und wie
wichtig die historischen und kulturellen Bodendenkmäler in
Westfalen-Lippe seien. Sie zu entdecken, zu schützen und zu bewahren sei
Auftrag des LWL.
Der jetzt erschienene achte Band richtet sich nicht nur an Fachleute,
sondern an alle, die sich für die Vergangenheit ihrer Heimat
interessieren. Er spannt einen Bogen von der seit 11.600 Jahren
genutzten Blätterhöhle bei Hagen über mittelalterliche Metallfunde aus
Beckum bis hin zur maßstabsgetreuen Rekonstruktion der Umwehrung eines
Römerlagers in Haltern. Für große Aufmerksamkeit sorgte 2016 die
Untersuchung eines besonderen Bodendenkmals: Ein 170 Jahre alter
Eisenbahntunnel im Eggegebirge zeugt vom Eisenbahnfieber der Deutschen
im 19. Jahrhundert. Da der Tunnel inzwischen unter Wasser steht, fand
hier zum ersten Mal eine unterwasserarchäologische Untersuchung statt.
Ebenfalls neu für die LWL-Archäologie war der Einsatz von Quads für
Prospektionen: Mit Magnetstrahlen auf vier Rädern lässt sich der Boden
besonders schnell und schonend durchleuchten. Die 2016 mit dem
Ludwig-Boltzmann-Institut in Wien eingegangene Kooperation soll
innerhalb der LWL-Archäologie zu einer eigenen Prospektionsabteilung
führen. Doch nicht nur neue archäologische Methoden standen 2016 auf der
Tagesordnung. Auch aktuelle gesellschaftspolitische Fragen zu Migration
und Kulturtransfer gingen in die westfälische Forschung ein.
„Archäologie in Westfalen-Lippe 2016“ ist in jeder Buchhandlung, in den
LWL-Museen in Herne, Haltern und Paderborn sowie im Internet unter
www.archaeologie-und-buecher.de zum Preis von 19,50 Euro erhältlich. Die
Beiträge des Bandes stehen nach einem Jahr auch online über Open Access
kostenfrei zur Verfügung. Aktuell stehen ganz neu die Beiträge des
Jahresrückblicks 2015 als Download bereit. Weitere Informationen und den
Link gibt es unter www.lwl-archaeologie.de.