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Neue Donnerstagshefte der Alten Synagoge Essen erschienen

Drei neue Donnerstagshefte der Alten Synagoge Essen erschienen

Angela Genger: Ein Blick zurück auf die Jahre 1980 – 1988, Heft 11 /
Oktober 2018, 23 Seiten, 4,95 €
Angela Genger studierte Geschichte, Politik und Erziehungswissenschaften
in Bonn und arbeitete anschließend am Deutschen Institut für
wissenschaftliche Pädagogik in Münster, wo sie sich der
historisch-politischen Friedenserziehung und Bildungsarbeit widmete.
1980 wurde sie die erste Leiterin der neu gegründeten Gedenkstätte Alte
Synagoge Essen. 1988-2010 leitete sie als Gründungsdirektorin die Mahn-
und Gedenkstätte Düsseldorf. Sie blickt zurück auf eine bewegte
Geschichte, auf intensive Debatten in der Essener Stadtgesellschaft über
die Art und Weise des öffentlichen Erinnerns an die NS-Zeit. Die
Besuchsprogramme für jüdische ehemalige Essener und das
Gedenkbuchprojekt wurden von ihr maßgeblich mitentwickelt sowie das
Archiv zur Geschichte der Essener Juden begründet. Gedenkstätten sind
ihrer Auffassung nach den Opfern gewidmet, und durch die
Vermittlungsarbeit auf die Zukunft ausgerichtet.

Ludger Hülskemper-Niemann: Für Frieden und Gerechtigkeit. Frida und
Fritz Levy und ihre Kinder – zwei Essener Biographien, 63 Seiten, Heft
12 / September 2018, 63 Seiten, 8,95 €
Ludger Hülskemper-Niemann, lange Jahre Geschichtslehrer an der Frida
Levy-Schule,  erforscht den Lebensweg des Ehepaars Frida und Fritz Levy
von den familiären Ursprüngen bis zur Emigration der Kinder. Fritz Levy
führte eine bekannte Rechtsanwaltspraxis, war Ratsherr der SPD und
kämpfte gegen rechte Übergriffe. Zum ersten Mal wird sein politisches
Engagement genauer erforscht. Frida Levy führte einen Salon, an dem
bekannte Künstler der Weimarer Zeit eingeladen waren, so etwa Josef
Urbach oder Karl Schmidt-Rottluff. Sie kämpfte früh für Frauenrechte und
war eine sehr belesene Dame. Nach 1933 flüchtete Fritz Levy aus Essen,
Frida verzog nach seinem Tod nach Berlin und wurde Opfer der Schoah. Die
Kinder konnten nach Skandinavien und Palästina emigrieren.
Hülskemper-Niemann hat Archivstudien in Schweden, Duisburg , Berlin und
anderen Orten gemacht und auch eine beeindruckende Sammlung von Fotos
zusammengestellt, die hier zum ersten Mal veröffentlicht werden. Es soll
dies ein Beitrage zur Stadtgeschichte Essen zwischen 1900 und 1936 sein.

Dian Schefold: Ein jüdischer Gründervater der deutschen Demokratie: Hugo
Preuß, 26 Seiten, Heft 13 / Dezember 2018, 26 Seiten, 4,95 €
Hugo Preuß (1860-1925) war Kind einer wohlhabenden Berliner jüdischen
Familie. Er studierte Jura in Berlin sowie Heidelberg und befasste sich
früh mit Fragen des öffentlichen Rechts. Der Bremer Staatsrechtler Dian
Schefold analysiert die Entwicklung seiner rechtlichen Auffassungen,
ordnet diese in die staatsrechtlichen Debatten des späten Kaiserreiches
ein und geht auch auf die antisemitischen Anfeindungen ein, wie sie etwa
vom „Kathedersozialisten“ Gustav von Schmoller gegen Preuß vorgebracht
wurden. Als bekannter und fähiger Rechtsgelehrter wurde er von der
sozialdemokratischen neuen Regierung Deutschlands im November 1918
gebeten, die Reichsverfassung zu entwerfen. Es war dies die erste
demokratische Verfassung Deutschlands, die aber leider viele Feinde
hatte. Deutsch-nationale völkische Kreise nutzten diese Tatsache, um die
Weimarer Republik als „Judenrepublik“ zu diffamieren. Schefold sieht in
der Konzipierung dieser Verfassung einen wertvollen Beitrag des
deutschen jüdischen Bürgertums zur deutschen Gesellschaft. Da die
Weimarer Verfassung auch das Grundgesetz der Bundesrepublik stark
beeinflusste, wirkt das Werk bis heute fort, was wenig bekannt ist.

Die drei Hefte sind im Klartext Verlag erschienen. Sie können zu den
üblichen Öffnungszeiten (10 bis 18 Uhr) auch an der Pförtnerloge der
Alten Synagoge Essen erhältlich sein. Gegen Erstattung der Porto- und
Verpackungskosten (+ 2,50 €) werden sie auch zugestellt.

Information:
Dr. Uri R. Kaufmann
Stadt Essen
Alte Synagoge Essen – Haus jüdischer Kultur
Edmund-Körner-Platz 1, 45127 Essen
www.alte-synagoge.essen.de