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Leitfaden zur Dokumentation historischer Techniken
LWL und LVR veröffentlichen Leitfaden zur Dokumentation historischer
Techniken*
Die Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) haben
gemeinsam einen neuen Leitfaden zur audiovisuellen Dokumentation
historischer Arbeitstechniken veröffentlicht. Der praxisorientierte
Leitfaden entstand im Rahmen eines Pilotprojekts in der Schaugießerei
des LWL-Museums Henrichshütte in Hattingen und liegt sowohl in
schriftlicher Form als auch als Video vor. Ziel ist es, historische
Arbeitstechniken systematisch zu erfassen, um deren Wissen und
Fertigkeiten für zukünftige Generationen zu bewahren.
Der Leitfaden richtet sich an Museen, Wissenschaftler:innen,
Handwerker:innen und alle Interessierten, die sich mit der Dokumentation
und Vermittlung historischer Techniken beschäftigen. Er steht ab sofort
auf der Projektseite „Digitizing Living Heritage“ im Imnternet bereit:
www.lwl-industriekultur.de/de/wissenschaft/projekte/living-heritage/.
Dort sind auch die begleitenden Videos verlinkt.
Der Leitfaden wurde in enger Zusammenarbeit mit Vorführenden aus dem
Museumsbetrieb entwickelt. Besonderer Wert wurde auf eine praxisnahe
Darstellung gelegt, die eine einfache Anleitung und Umsetzung
ermöglicht. Er enthält detaillierte Anweisungen für die zentralen
Schritte zur audiovisuellen Dokumentation: von der Vorbereitung und
Erstellung eines Drehplans über das Filmen von einzelnen
Arbeitsschritten bis hin zu Schnitt und Vertonung einer Filmsequenz. Ein
besonderes Merkmal des Leitfadens ist sein crossmediales Konzept: Das
heißt, die schriftliche Version wird ergänzt durch vier kurze Filme, die
das Beschriebene bild- und tonbasiert veranschaulichen. Damit soll das
spezielle Wissen rund um historische Techniken auch ohne große
Film-Vorkenntnisse gesichert werden können.
/Hintergrund/
Aktuell gibt es für die Bewahrung von immateriellem Kulturgut keine
etablierten methodischen Standards. Der Leitfaden ist dafür eine erste
Grundlage und soll laufend überarbeitet werden. Die Projektpartner der
LWL-Museen für Industriekultur sowie des LVR-Instituts für Landeskunde
und Regionalgeschichte wünsche sich daher viele Nutzer:innen und
konkretes Feedback aus der Praxis. Das Netzwerk „Historische
Arbeitstechniken“ hat sich während eines von der Nationalen
Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) geförderten Projekts formiert und
wächst seither kontinuierlich. Es fördert den Austausch zwischen
Akteurinnen und Akteuren aus verschiedenen Bereichen und bietet eine
Plattform für die Dokumentation und Weitergabe historischer
Arbeitstechniken.​
Im Rahmen des Projekts startet im Oktober eine Webinarreihe mit vier
Online-Terminen, die die Teilnehmenden bei der Anwendung des Leitfadens
unterstützt. Das nächste Netzwerktreffen findet am 30. Oktober im
3-Städte-Depot in Hückeswagen statt. Alle Interessierten sind zur
Teilnahme eingeladen. Weitere Informationen und Termine sind auf der
Internetseite zu finden:
www.lwl-industriekultur.de/de/wissenschaft/projekte/living-heritage/