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Nachlass
Nachlass des Historikers Hans Mommsen aufgearbeitet

Universitätsarchiv Bochum: Nachlass des Historikers Hans Mommsen
aufgearbeitet – 24 Regalmeter Fleißarbeit
Marlene Friedrich hat den umfangreichen Nachlass des Historikers Hans
Mommsen aufgearbeitet

Als „Spiegel der Historiographiegeschichte“ bezeichnet Marlene Friedrich
die Nachlassmaterialien Prof. Dr. Hans Mommsens im Universitätsarchiv
Bochum. Sie erläutert die Struktur und den Inhalt des Nachlasses und
nimmt dabei insbesondere die Möglichkeiten in den Blick, die die
Unterlagen der historischen Forschung heute bieten. Ihre Erkenntnisse
sind in der aktuellen Ausgabe der Schriftenreihe „Die Henne“ erschienen,
herausgegeben vom Archiv der RUB.

/Berühmter Zeit- und Sozialhistoriker/
Mommsen, der von 1968 bis 1996 als Professor für Neuere Geschichte in
Bochum lehrte und forschte, gilt als einer der bedeutendsten Zeit- und
Sozialhistoriker Deutschlands. Mit seinen weitreichenden Analysen des
nationalsozialistischen Systems und dessen Entstehungsbedingungen trug
er entscheidend zu einer kritischen, empirisch fundierten Aufarbeitung
der NS-Vergangenheit bei.
Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit lagen in der Geschichte der
internationalen Arbeiterbewegung und der sozialen, politischen und
wirtschaftlichen Struktur der Weimarer Republik. Als im
Selbstverständnis politischer Historiker suchte er dabei stets die
Auseinandersetzung mit Gesellschaft und Öffentlichkeit und scheute nicht
davor zurück, Position zu beziehen. „Sein Leben an der Schnittstelle von
Wissenschaft und politischer Kultur der Bundesrepublik bietet sich für
eine weitergehende Erforschung daher ausdrücklich an“, sagt Marlene
Friedrich.

/Akten sind einsehbar/
Den Großteil seiner dienstlichen Unterlagen hatte Mommsen schon nach
seiner Emeritierung 1996 im Universitätsarchiv deponiert. Nach seinem
Tod 2015 überließ seine Ehefrau dem Archiv restliche Akten. Hier ordnete
und verzeichnete Marlene Friedrich während ihrer Zeit als
Wissenschaftliche Hilfskraft die umfangreichen Materialien, die mit
ihren 358 Verzeichnungseinheiten knapp 24 Regalmeter im Magazin belegen.
Die Akten sind – soweit personenbezogene Informationen zu Dritten dem
nicht entgegenstehen – im Universitätsarchiv einsehbar.

/Am Anfang war doch die Henne/
Die Frage nach der Henne und dem Ei lässt sich zumindest für die RUB
klar beantworten: Am Anfang war die Henne. Das Gelände, das die
Stadtväter für den ersten Universitätsneubau der Bundesrepublik
Deutschland und des Ruhrgebiets zusammengetragen hatten, erinnerte in
seinen Umrissen an eine Henne und wurde auch von den damaligen Planern
so genannt. Das Synonym von einst steht nun Pate für die Schriftenreihe
des Universitätsarchivs mit Beiträgen zur Geschichte und Entstehung der RUB.

Originalpublikation: Die Henne. Beiträge zur Geschichte der
Ruhr-Universität Bochum, Heft 5/2019, online abrufbar unter:
www.archiv.ruhr-uni-bochum.de/publikationen/henne.html.de

Eine Mittelung der E-Mailing-Liste „Westfälische Geschichte“ – ein
Service des Internet-Portals „Westfälische Geschichte“ des LWL-Instituts
für westfälische Regionalgeschichte, Münster
(www.westfaelische-geschichte.lwl.org) vom 16.12.2019.