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Museum der Stadt Dr. Daniel Trabalski referiert über die Staublunge der Ruhrbergleute

Die Staublunge der Ruhrbergleute zwischen wissenschaftlicher Entdeckung, betrieblicher Regulierung und gesellschaftlichem Vergessen in der Bundesrepublik

Vortrag von Dr. Daniel Trabalski
Museum der Stadt Gladbeck: Donnerstag, 15. Februar 2024, 17 Uhr

Das Museum der Stadt Gladbeck lädt herzlich ein zu einem weiteren Vortrag im Rahmen seiner „Winterabende im Museum 2024“. Dr. Daniel Trabalski referiert über „Die Staublunge der Ruhrbergleute“.

Und dann waren sie sprichwörtlich „weg vom Fenster“ – die Fensterrentner. Meist waren es Bergmänner, die am offenen Fenster, die Arme auf ein Kissen gestützt, das Treiben auf der Straße beobachteten. Der augenscheinliche Zeitvertreib sollte vor allem dabei helfen, besser Luft zu bekommen. Ob die Redewendung, dass jemand „weg vom Fenster“ ist, hier ihren Ursprung hat, ist ungewiss. Doch erinnert sie an eine fast vergessene gesundheitliche Katastrophe: die unter den Bergmännern gefürchtete und weit verbreitete Staublunge. „Silikose“ lautet der medizinische Fachausdruck für den „schleichenden Tod“ oder „Bergmannsfluch“, hervorgerufen durch den Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet, der die Energie für das deutsche Wirtschaftswunder lieferte. Die Staublunge forderte unter den Bergleuten mehr Opfer als Grubenunglücke und Arbeitsunfälle. Ursache war der Staub, den die Bergleute beim Kohleabbau untertage einatmeten. Dies führte oft zu einer Vernarbung des Lungengewebes. Die Folgen waren Husten, Atemnot, Lungeninfektionen, Tod durch Ersticken, Herzversagen oder Tuberkulose. Heilbar war die Silikose nicht. Sie konnte aber durch die Bekämpfung der Ursachen eingedämmt werden.

Dr. Daniel Trabalski, Referent in der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrats in Köln, hat in seiner am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Ruhr-Universität-Bochum entstandenen Dissertation die Geschichte der Krankheit, den darum entstandenen Arbeitsschutz und das Versicherungswesen erforscht. In seinem Vortrag zeigt er, wie die deutsche Öffentlichkeit mit dieser Herausforderung umging und welche Rolle die Wissenschaft bei der Lösung des Problems spielte.

Die Winterabende finden mit freundlicher Unterstützung des Fördervereins Museum der Stadt Gladbeck e.V. und des Vereins für Ort- und Heimatkunde e.V. Gladbeck statt.

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter 02043 23029 oder an museum@stadt-gladbeck.de wird gebeten.

Kontakt und Information:
Museum der Stadt Gladbeck
Burgstraße 64, 45964 Gladbeck

Telefon: 0 20 43 / 2 30 29, E-Mail: museum@stadt-gladbeck.de

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