Mailingliste

LWL
LWL-Preise für innen im Ruhrgebiet

*Der LWL verleiht seinen LWL-Preis für westfälische Landeskunde an die
Historikerinnen Susanne Abeck (Essen) und Uta Schmidt (Dortmund)**
*
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) vergibt seinen mit 3.100
Euro dotierten LWL-Preis für westfälische Landeskunde in diesem Jahr an
die Historikerinnen Susanne Abeck aus Essen und Uta Schmidt aus
Dortmund. Das hat der LWL-Kulturausschuss am Mittwoch (9.6.) in Münster
beschlossen. Abeck und Schmidt wird die Auszeichnung für zahlreiche
gemeinsame Projekte und Forschungen der westfälischen Geschichte des 19.
und 20. Jahrhunderts verliehen.

„Susanne Abeck und Uta Schmidt haben in jahrzehntelanger ehrenamtlicher
und freiberuflicher Tätigkeit für die Forschung und Vermittlung der
westfälischen Landeskunde wegweisende Arbeiten vorgelegt, unter anderem
zur Geschichte der Industriekultur, zum ‚Dritten Reich‘ im Ruhrgebiet,
zur Migrations-, Arbeiter-, Frauen- und Geschlechtergeschichte, zur
Erinnerungskultur im Ruhrgebiet sowie zur Unternehmens- und
Konsumgeschichte“, heißt es in der Begründung des Rates für westfälische
Landeskunde. „Darüber hinaus haben beide durch ihre ehrenamtliche Arbeit
mit einer außergewöhnlichen Bandbreite an unterschiedlichen
Vermittlungsformaten wie Publikationen, Ausstellungen, Medienbeiträgen
und Internetangeboten – von dem bundesweit beachteten Internetportal zur
Frauengeschichte über Blogs bis hin zu Podcast-Serien – ein ungewöhnlich
breites Publikum aller Altersstufen für die Landeskunde begeistert“, so
der Rat weiter.

Die 1962 in Essen geborene Abeck studierte an der Ruhr-Universität
Bochum Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft. Nach dem Studium
war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Ausstellung „Feuer &
Flamme“, hat drei Jahre lang freiberuflich für das Rheinische
Industriemuseum in Oberhausen gearbeitet und war von 1998 bis 2009
Geschäftsführerin des Forums Geschichtskultur an Ruhr und Emscher. 2009
hat sie sich mit einem Büro für Geschichtskommunikation selbständig
gemacht. Daneben ist sie als Lehrbeauftragte an der Ruhr-Universität
Bochum und als Dozentin der Museumsakademie „Musealog“ in Emden tätig.

Dr. Uta Schmidt, die 1958 in Herne geboren wurde, lebt heute in
Dortmund. Sie studierte Neuere Geschichte, Mittelalterliche Geschichte
und Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum, 1992 promovierte sie
an der Universität Bielefeld zum Thema „Theorie-und Methodenprobleme
einer feministisch perspektivierten Geschichtswissenschaft“. Schmidt war
Mitarbeiterin verschiedener Forschungsprojekte an den Universitäten Bonn
und Hannover sowie am Zentrum für Zeithistorischen Forschung Potsdam und
beim Kreis Steinfurt. Seit 2008 ist sie Projektleitung und Autorin von
„frauen.ruhr.geschichte“. Von 2009 bis 2017 war sie Lehrbeauftragte an
der Universität Duisburg-Essen. Seit 2017 ist sie Wissenschaftliche
Mitarbeiterin der Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks
Frauen- und Geschlechterforschung NRW. Ihre Forschungsschwerpunkte sind
Frauen- und Geschlechterforschung, Erinnerungskultur und regionales
Geschichtsbewusstsein sowie Forschung und Vermittlung an den
Schnittstellen von Raum, Wissen, Geschlecht und Macht.

Seit 2019 arbeiten Abeck und Schmidt gemeinsam an der
Drehbuchentwicklung „heimat ver*rückt“, einer stadtgeschichtlichen
Ausstellung im Ruhrtal Museum Schwerte.

/Hintergrund/
Der LWL vergibt seinen LWL-Preis für westfälische Landeskunde (früher
Förderpreis) jährlich an ehrenamtlich engagierte Personen, die einen
wichtigen wissenschaftlichen Beitrag zur westfälischen Landeskunde
geleistet haben. Er soll diejenigen unterstützen, die meist ohne den
ideellen und finanziellen Rückhalt einer großen Universität in ihrer
Freizeit wesentliche Arbeitsergebnisse erbringen.

*LWL verleiht seinen Karl-Zuhorn-Preis an Dr. Till Kasielke für seine
geografischen und geologischen Arbeiten zu Westfalen*

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) verleiht seinen mit 5.000
Euro dotierten Karl-Zuhorn-Preis für westfälische Landesforschung an Dr.
Till Kasielke. Der Nachwuchswissenschaftler aus Mülheim, der an der
Ruhruniversität Bochum tätig ist, erhält den alle drei Jahre verliehenen
Preis für seine geografischen und geologischen Arbeiten zu Westfalen.

„Mit seiner thematisch fokussierten Fachlichkeit hat Dr. Till Kasielke
auf dem Gebiet der Geografie und der Geowissenschaften zur Erforschung
Westfalens schon heute in erheblichem Maße beigetragen und zwar sowohl
im engeren wissenschaftlichen Bereich, als auch für ein breites
Publikum“, heißt es in der Begründung des Rates für westfälische
Landeskunde. „Seine wissenschaftlichen Leistungen für Westfalen sind
vorzüglich und herausragend. Er realisiert seine fachliche Expertise mit
einer Vielfalt von Formaten der Forschung und Vermittlung. Dabei bringt
er seine vertiefte, eingehende Forschung in der Geografie und den
Geowissenschaften überzeugend in die breite Fachdiskussion mehrerer
Disziplinen ein.“

Kasielke, der 1982 in Mülheim an der Ruhr geboren wurde, studierte
Geographie an der Ruhr-Universität Bochum. 2014 promovierte er mit der
Arbeit „Spätquartäre Landschaftsentwicklung im oberen Emschertal“.
Zurzeit arbeitet Kasielke an seiner Habilitationsschrift, die seine
geographischen, geologischen und archäologischen Forschungsergebnisse
über die Emscher dokumentieren wird. Seit 2017 ist er Mitglied der
Geographischen Kommission für Westfalen.

„Till Kasielke ist sehr stark mit anderen Forschungseinrichtungen in
Westfalen vernetzt. Beispielsweise arbeitet er häufig mit Archäologen
des LWL zusammen. Daraus sind einige gemeinsame Veröffentlichungen
hervorgegangen“, sagte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara
Rüschoff-Parzinger. „Er ist ein Nachwuchswissenschaftler, der sich sehr
intensiv und innovativ im westfälischen Raum mit geographischen,
archäologischen und geowissenschaftlichen Themen beschäftigt.“

Pressemitteilungen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL),
15.06.2021