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Internationaler Frauentag im LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen

Sonntag, 8. März 2020, ab 11.00 Uhr

Internationaler Frauentag im LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen

Ganz im Zeichen des Internationalen Frauentages steht der kommende
Sonntag im LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen. Der
Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt ab 11 Uhr zu einem
abwechslungsreichen Programm ein.

Beim Rundgang „Kolleginnen und Kollegen“ über das ehemalige Werksgelände
(11, 14 und 16 Uhr) erfahren Gäste mehr über die Arbeit von Frauen auf
der Hütte. In den Sonderausstellungen „Vom Streben nach Glück – 200
Jahre Auswanderung aus Westfalen“ und „BOOM! – Vom Abbruch und Aufbruch
der Hütte“ beantworten Museums-Guides Fragen über Auswandererinnen aus
Westfalen bzw. zur Fraueninitiative, die 1986/87 um den Erhalt des
Werkes kämpfte.

Ab 14 Uhr informiert im Foyer der Henrichshütte bei Tee, Kaffee und
Süßem das „Internationale Frauencafé“ – eine Initiative, die 2019 mit
dem Anneke-Preis der Stadt Hattingen ausgezeichnet wurde – unter anderem
über ihr Dokumentarfilmprojekt zu „Gastarbeiterinnen“ in Hattingen. Um
15.30 Uhr setzt ein Tanz-Flashmob unter dem Motto „One Billion Rising“
ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Die Gäste sind zum
Mittanzen eingeladen.

Mit der Fraueninitiative aus der Zeit des Hüttenkampfes beschäftigt sich
Historikerin Alicia Gorny in einem Vortrag um 17.30 Uhr. Im Anschluss
berichten Mitstreiterinnen von damals von ihren Erfahrungen. Mit dabei
sind auch Frauen, die den Kampf um den Fortbestand des Unternehmens
Mönninghoff unterstützten.

Alle Angebote sind im Museumseintritt enthalten (Erwachsene 5 Euro).

Hintergrund
Der Internationale Frauentag ist für das Museum Anlass, die
Geschichte(n) von Frauen auf der Henrichshütte sichtbarer zu machen.
„Das soll keine einmalige Aktion bleiben. In Zukunft soll die
Perspektive von Frauen eine größere Rolle spielen“, betont Anja
Junghans, die als „Agentin für Diversität“ für die Öffnung des Museums
in den Bereichen Programm, Publikum und Personal zuständig ist. Denn:
Tatsächlich war die Henrichshütte nie eine reine Männerwelt. Schon in
den 1950er Jahren arbeiteten im kaufmännischen Bereich mehr weibliche
als männliche Angestellte. Und auch Arbeiterinnen fanden sich stets in
der Geschichte der Hattinger Schwerindustrie. Vor allem in Kriegszeiten
ersetzten sie die Männer in der Schmiede, an der Drehbank, in vielen
Bereichen der Produktion. Nach dem Zweiten Weltkrieg machten sie nicht
nur Ausbildungen als Sekretärinnen, sondern vermehrt auch als
Laborantinnen und Technische Zeichnerinnen. In der Stahlgießerei
arbeiteten Frauen auf dem Kran und vereinzelt auch als Formerin. Auch
außerhalb des Hüttenwerkes diktierte der Rhythmus der Produktion den
Arbeitstakt der Haus- und Ehefrauen. Im Zuge der Stilllegung der
Henrichshütte kämpften die Frauen an der Seite der Hüttenmänner um den
Erhalt des Eisen- und Stahlstandortes und die Zukunft ihrer Familien.

Veranstaltungsort:
LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen
Werksstraße 31-33, 45527 Hattingen
www.lwl-industriemuseum.de