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Führungen durch Synagoge und jüdisches Gemeindezentrum in Dortmund

Sonntag, 8. September 2019, 11.00, 13.00 und 15.00 Uhr

Tag des offenen Denkmals
Führungen durch Synagoge und jüdisches Gemeindezentrum in Dortmund

Im Rahmen des Tag des offenen Denkmals, der in diesem Jahr unter dem
Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Kultur“ steht, bietet die
jüdische Kultusgemeinde Dortmund Führungen an – noch sind Plätze frei.

Die Synagoge und das jüdische Gemeindezentrum wurden am 2. September
1956, dem jüdischen Neujahrsfest, eingeweiht. Elf Jahre nach Ende der
nationalsozialistischen Verfolgung war es in Westfalen und im Ruhrgebiet
die erste wieder erbaute Synagoge – ein im Stil der 1950er Jahre modern
gestaltetes Zeichen jüdischen Neuanfangs in Dortmund. Die alte Synagoge
am Hiltropwall aus dem Jahr 1900 musste bereits vor der
Reichspogromnacht zwangsweise der Stadt Dortmund übereignet und auf
Befehl des Dortmunder NSDAP-Chefs auf Kosten der Jüdischen Gemeinde bis
Dezember 1938 abgerissen werden. Von den etwa 4.200 Jüdinnen und Juden,
die 1933 in Dortmund gelebt hatten, sind bis 1945 mindestens 2.200
ermordet worden. Nur wenige Überlebende kehrten nach Dortmund zurück.
Zusammen mit „Displaced Persons“ aus anderen Teilen Europas bildeten sie
die Keimzelle der neuen jüdischen Kultusgemeinde, deren Mitgliederzahl
bis 1953 auf 260 wuchs. Sie nutzte zunächst provisorische Gemeinderäume
u. a. am Schwanenwall. Schließlich konnten auf dem Grundstück in der
östlichen Innenstadt nach einem Entwurf von Helmut Goldschmidt die neue
Synagoge mit Gemeindehaus sowie ein Altenheim mit 25 Plätzen entstehen.
Durch Zuwanderung aus Osteuropa hat sich die Zahl der Gemeindemitglieder
seit 1990 bis auf aktuell etwa 3.000 erhöht. 1997 ist hinter dem
Verwaltungsgebäude ein Mehrzwecksaal für mehrere hundert Personen
eingeweiht worden, der bei Feiertagen als Synagoge und ansonsten für
Veranstaltungen genutzt wird.

Programm: Führungen durch die Synagoge u.a. mit Rosa Rappoport, jüdische
Religionslehrerin und Mitglied der Jüdischen Kultusgemeinde, und dem
Kantor der Gemeinde, Herrn Mozes (jew. 90 min). Die Teilnehmer*innen
müssen sich ausweisen können. Bitte keine größeren Taschen oder
Rucksäcke mitbringen.

*Teilnahme nur nach Anmeldung bei der Denkmalbehörde der Stadt Dortmund
, Tel. (0231) 50-2 42 92, nur noch heute, 04.09.2019, spätestens 11 Uhr
möglich.

*Veranstaltungsort:
Synagoge Dortmund
Prinz-Friedrich-Karl-Straße 9, 44135 Dortmund