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Fotoausstellung
Josef Koudelka. Industries

24. Juli bis 5. April 2021

*Fotoausstellung: Josef Koudelka. Industries*

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zeigt in der Henrichshütte
Hattingen ab Freitag (24.7.) die Sonderausstellung „Josef Koudelka.
Industries“. Die großformatigen Panorama-Aufnahmen des Magnum-Fotografen
sind bis 5. April 2021 im historischen Gebläsehaus des
LWL-Industriemuseums zu sehen.

Die 40 Motive zeigen massive Umformungen der Landschaft durch den
Menschen, zum Beispiel im Braunkohle-Tagebau in der Tschechischen
Republik und Deutschland, den Stahlhütten Frankreichs oder den Ölfeldern
Aserbaidschans. „Koudelkas Bilder zeigen die Wunden, die Wohlstand und
Konsum in der Landschaft hinterlassen. Sie entstanden Anfang der
1990er-Jahre, haben aber nichts von ihrer Aktualität verloren. Die
Verbrennung und Ausbeutung von fossilen Rohstoffen ist mehr denn je ein
Thema, nicht zuletzt dank der Bewegung ‚Fridays for Future'“, erklärte
Dirk Zache, Direktor des LWL-Industriemuseums, am Dienstag (21.7.) bei
der Vorstellung der Ausstellung in Hattingen. „Gerade wir als
Industriemuseum, dessen ehemalige Hütten, Bergwerke und Fabriken selbst
Teil dieser Entwicklung waren, sehen uns heute in der besonderen
Verantwortung, diesen Diskurs zu Ressourcenverbrauch und Umweltschutz
aufzunehmen. Wer, wenn nicht wir?“, so Zache weiter.

Die 2,80 Meter breiten Panorama-Aufnahmen Josef Koudelkas werden auf
beidseitig bedruckten, freischwebenden Tafeln in der historischen Halle
präsentiert. „Das Gebläsehaus bietet eine beeindruckende Kulisse für die
Bilder, die durch die großen Maschinen im Hintergrund noch wirkmächtiger
erscheinen“, erklärt Patrick Thiemig, Kurator der Sonderausstellung.
Weitere Arbeiten Koudelkas sind aktuell auch im Schiffshebewerk
Henrichenburg in Waltrop, einem weiteren Standort des
LWL-Industriemuseums, zu sehen (bis 4.10.2020).

*Josef Koudelka*
Koudelka wurde 1938 im mährischen Ort Boskovice geboren. Bis 1967
arbeitete er als Luftfahrtingenieur. Zugleich fotografierte er
Theaterproduktionen in Prag und arbeitete an einer Serie über Sinti und
Roma. Weltweit abgedruckt wurden die Aufnahmen, die er im August 1968
von den sowjetischen Panzern machte, die die Reformbewegungen des Prager
Frühlings niederschlugen. Die Aufnahmen wurden 1968 mit der „Robert Capa
Gold Medal“ unter dem Pseudonym „Prague Photographer“ ausgezeichnet.
Erst 16 Jahre später, nach dem Tod seines Vaters, bekannte er sich
öffentlich zu seiner Autorenschaft. Er erhielt mehrere Preise, darunter
den Grand Prix National de la Photographie (1987), den Henri
Cartier-Bresson Award (1991) und den I’ICP Infinity Award (2004).

*Eröffnung*
Bei der Eröffnung der Ausstellung *am Freitag (24. 7.) um 20 Uhr
*begrüßt Michael Pavlicic, stellvertretender Vorsitzender der
LWL-Landschaftsversammlung, die Gäste. Eine Einführung gibt Dirk Zache,
Direktor des LWL-Industriemuseums. Der Eintritt ist frei. Gäste sind
herzlich willkommen.

Öffentliche Führungen durch die Ausstellung beginnen jeden Sonntag um 16
Uhr. Die Teilnahme kostet 2 Euro plus Eintritt. Eine Anmeldung ist nicht
erforderlich.

*Katalog*
Koudelka – Industries. (Hg.) Josef Koudelka; Xavier Barral. 120 Seiten.
ISBN: 978-2-36511-137-9. Verlag: Editions Xavier Barral. Preis: 55 Euro.

*Veranstaltungsort:*
LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen
Geöffnet Di-So 10-18 Uhr
www.lwl-industriemuseum.de