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Flashmob
Kapp-Putsch 1920

Samstag, 14. März 2020, 18.00 Uhr

Vor 100 Jahren wurde die Demokratie verteidigt
Schauspielszenen erinnern an Kapp-Lüttwitz-Putsch von 1920

Am 13. März 1920 marschierten Truppen unter dem Befehl rechtsextremer
Offiziere in Berlin ein und besetzten das Regierungsviertel. Die
rechtmäßige Reichsregierung wurde abgesetzt, in der Hauptstadt
übernahmen Wolfgang Kapp und General Walther von Lüttwitz die Macht. Der
als Kapp-Lüttwitz-Putsch in die Geschichte eingegangene Anschlag auf die
junge Weimarer Republik verfolgte letztlich das Ziel, die gerade
errungene Demokratie wieder zu beseitigen. Er nutzte dabei die
Unzufriedenheit über den für Deutschland ungünstigen Versailler
Friedensvertrag.

Zunächst sah es so aus, dass die Putschisten Erfolg haben würden: Die
offizielle Reichswehr weigerte sich, gegen sie vorzugehen, so dass das
Kabinett Bauer mit Reichspräsident Friedrich Ebert erst nach Dresden und
dann weiter nach Stuttgart fliehen musste. Von Berlin aus versuchten
Kapp und Lüttwitz nun, das gesamte Land unter ihre Kontrolle zu bringen.
Doch dieses Vorhaben scheiterte am entschlossenen Widerstand der
demokratischen Kräfte. Die Gewerkschaften und die linken Parteien SPD
und USPD riefen zum Generalstreik auf, dem sich auch der Beamtenbund,
die Kommunisten und liberal-bürgerliche Kräfte sowie Teile der
Ministerialbürokratie anschlossen. Schon am 15. März stand das
öffentliche Leben im ganzen Reich still. Die Putschisten ergriffen zum
Teil drakonische Maßnahmen, es kam zu Verhaftungen, Misshandlungen und
Erschießungen – doch sie scheiterten damit. Nach wenigen Tagen war der
Angriff auf die Demokratie erfolgreich abgewehrt.

Vom 13. bis 15. März 2020, genau 100 Jahre später, erinnert der Weimarer
Republik e.V. mit öffentlichen Schauspielszenen in 18 deutschen Städten
an die dramatischen Ereignisse. Zugleich stellen die Organisatoren einen
Bezug her zur Gegenwart: Denn der Mut der Menschen damals, den nicht
wenige mit ihrem Leben bezahlten, kann uns Vorbild dabei sein, auch
unsere heutige Demokratie gegen Angriffe aller Art zu verteidigen.
Angesichts der Bedrohungen ist das ein sehr aktuelles Anliegen, wie die
Terroranschläge von Hanau und Halle und der Mord an Walter Lübcke
gezeigt haben. Die Schauspielszenen, in denen ein Putschist und eine
Frau aus dem Volk auftreten, finden im öffentlichen Raum, zumeist in
oder vor Bahnhöfen, statt. Der Eintritt ist frei. Das Projekt wird
gefördert vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz und
unterstützt von zahlreichen lokalen Partnern: Geschichtsvereinen,
Museen, Bündnissen gegen Rechtsextremismus und Gliederungen des
Deutschen Gewerkschaftsbundes.

www.weimarer-republik.net

Veranstaltungsort:
Willy-Brandt-Platz
45127 Essen