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Fim
Die Steinkohle

Sonntag, 27. Januar 2019, 15.00 Uhr

Fim: Die Steinkohle

Regie: Jobst Knigge, Manfred Oldenburg
Länge: 90 Minuten
Deutschland 2018

Wie kein anderer Stoff steht die Steinkohle für das Industriezeitalter.
Sie ist der Schicksalsstoff der „Moderne”, Quelle von Macht und Reichtum
aber auch von Leid und Zerstörung, von Wirtschafts- und
Sozialentwicklung. Die Dokumentation „Schwarzes Gold“ erzählt, wie die
Steinkohle Gesellschaften, Menschen, Zeitläufte und Landschaften für
immer verändert und geprägt hat.

Als die Bergleute am 21. Dezember zum letzten Mal aus der Zeche Prosper
Haniel in Bottrop ausfuhren, ging eine Epoche zu Ende: Das Zeitalter der
westeuropäischen Steinkohleförderung. Und mit ihr eine ca. 250 Jahre
währende Industriegeschichte, die ohne das schwarze Gold nicht denkbar
gewesen wäre. Doch es ist weit mehr als Industriegeschichte, denn im
Ruhrgebiet, im Saarland und in den Kohlerevieren Frankreichs, Belgiens
und Großbritanniens ist – in einer dunklen, archaischen und gefährlichen
Welt unter Tage – das moderne Europa entstanden. Erst die Steinkohle
machte aus vormals ärmlichen Agrarstaaten innerhalb weniger Jahre reiche
und mächtige Industrienationen.

Die Dokumentation macht erlebbar, welche Gefahren und Herausforderungen
die Menschen in den letzten 250 Jahren überwinden mussten, um das
schwarze Gold zu Tage zu fördern. Und sie zeigt, wie eng die Steinkohle
mit der kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Entwicklung
Deutschlands und Europas verbunden ist. Von der Erfindung der
Dampfmaschine und der Eisenbahn bis zur Urbanisierung ländlicher
Regionen, vom Entstehen der Klassengesellschaft bis zum Aufkommen der
Gewerkschaften, von zwei Weltkriegen über das Wirtschaftswunder bis zur
Geburtsstunde der europäischen Einigung – spannend, emotional und
überraschend veranschaulicht der Film, wie sich die deutsche und
europäische Geschichte im Kohlebergbau widerspiegelt. Und sie gibt einen
Ausblick auf die Zukunft, in der das Erbe der Steinkohle auch nach dem
Ende der Förderung eine im wahrsten Sinne ewige Aufgabe bleibt.

Der Kommentar der Dokumentation wird von Jörg Hartmann gesprochen. Zu
Wort kommen Bergleute, Historiker, und Vertreter aus Politik und
Industrie. Regie führen die preisgekrönten Autoren Jobst Knigge (u.a.
Drei Leben: Axel Springer) und Manfred Oldenburg (u.a. Deutsche
Dynastien: Die Thyssens).

Veranstaltungsort:
Filmstudio Glückauf
Rüttenscheider Straße 2, 45128 Essen