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Filmprogramm
Hände weg vom Ruhrgebiet!

23. Februar und 2. März 2023

*Filmprogramm „Hände weg vom Ruhrgebiet!“ aus französischen und
deutschen Archiven *

Bisher noch nie in Deutschland gezeigtes Filmmaterial aus den
französischen Wochenschauen und dem berühmten Filmarchiv des Musée
Albert Kahn sind Highlights der beiden Filmabende, die anlässlich der
Ausstellung „Hände weg vom Ruhrgebiet! Die Ruhrbesetzung 1923–25“
gezeigt werden. Am 23.2. und 2.3.2023 jeweils ab 18 Uhr lädt das Ruhr
Museum alle Geschichtsinteressierten und Filmfans kostenlos in die Halle
12 auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein ein. Paul Hofmann von der
Kinemathek im Ruhrgebiet führt gewohnt fachkundig als Moderator durch
die Abende. Gast bei beiden Veranstaltungen ist der Fernsehdokumentarist
und Autor Claus Bredenbrock.

Filme hatten sich bereits im Verlauf des Ersten Weltkriegs als
Propagandamedium etabliert. Während der Ruhrbesetzung wurden sie auf
deutscher, vor allem aber auf französischer Seite umfangreich
eingesetzt. Gezeigt werden seltene Filmdokumente, die beinahe alle
Aspekte der Ruhrbesetzung zeigen. Ein besonderes Highlight am 23.2.2023
ist der Film „Der Ruhrkampf – La Bataille de la Ruhr. Französische
Filmaufnahmen aus Westfalen und dem Rheinland 1921-1925“, der vom
berühmten Filmarchiv Musée Albert Kahn produziert wurde.
Am 2.3.2023 wird der Film „Die Franzosen im Revier – Der Ruhrkampf 1923“
in Anwesenheit des Autors Claus Bredenbrock gezeigt. Mit bis dahin kaum
bekannten Archivaufnahmen und den Erinnerungen von Zeitzeugen beschreibt
Bredenbrock die explosive Stimmung im seit Januar 1923 besetzten
rheinisch-westfälischen Industriegebiet. Im Anschluss steht Claus
Bredenbrock für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.

Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

_Donnerstag,  23.2.2023, 18 Uhr_

In Kooperation mit der Kinemathek im Ruhrgebiet und Paul Hofmann
Gast: Claus Bredenbrock, Fernsehdokumentarist und Autor

*L’Occupation de la Ruhr par les troupes Françaises*
(F 1923), 24 Min., s/w, stumm
Produktion: Pathé Frères, Paris
Der französische Propagandafilm handelt von den ersten Monaten der
erfolgreichen Besetzung des rheinisch-westfälischen Industriegebiets.

*Der Ruhrkampf – La Bataille de la Ruhr. Französische Filmaufnahmen aus
Westfalen und dem Rheinland 1921-1925*
(F 1995; LWL 2006), ca. 60 Min., s/w
Kamera: Lucien LeSaint, Camille Sauvageot (1923)
Buch, Regie, Kommentar: Jocelyne Leclercq
Montage: Robert Weiss
Produktion: Musée Albert Kahn, Boulogne-Billancourt
Das 60-minütige Filmmaterial stellt eine bedeutende Zusammenstellung von
Filmaufnahmen aus dem besetzten Industriegebiet durch das Musée Albert
Kahn dar. Die Beiträge wurden unverändert übernommen durch das
Medienzentrum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.

*Reichspräsident von Hindenburg im befreiten Duisburg am 18.9.1925*
(D 1925), ca. 12 Min., s/w, stumm mit Zwischentiteln
Produktion: Westfilm, Essen (= Westdeutsche Film-Gesellschaft, Essen)
Sicherlich nicht nur für das lokale Publikum gedrehter Filmbericht über
den Besuch des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg auf seiner Reise
durch das von den belgischen und französischen Besatzungstruppen
geräumte Ruhrgebiet in Duisburg und Ruhrort. Historisch interessant war
das Zusammentreffen zwischen von Hindenburg und dem wieder in sein Amt
eingesetzten Duisburger Oberbürgermeister und zwischenzeitlichen
Reichsinnenminister Karl Jarres.

_Donnerstag, 2.3.2023, 18 Uhr_

In Kooperation mit der Kinemathek im Ruhrgebiet und Paul Hofmann
Gast: Claus Bredenbrock, Fernsehdokumentarist und Autor des Hauptfilms

*Unter fremdem Joch – Bilder aus dem Ruhrgebiet*
(D 1923), ca. 22 Min., s/w, stumm mit Zwischentiteln
Regie: Dr. [Walter] Zürn
Kamera: Max Brinck
Produktion: Kulturabteilung der Universum-Film A.-G. (Ufa), Berlin
Zensur: Film-Prüfstelle Berlin, Nr. B. 7069 vom 10.3.1923, 358 m, jugendfrei
Der deutsche Propagandafilm zeigt Ereignisse im Ruhrgebiet seit Januar 1923.

*Beisetzung der von den französischen Besatzungstruppen erschossenen
Krupp-Arbeiter am 10.4.1923 – Trauerzug durch Essen*
(Archivtitel; Pathé Journal April 1923), ca. 3 Min., s/w, stumm
Produktion: Pathé Frères, Paris
Die französischen Wochenschauaufnahmen handeln vom imposanten Trauerzug
für die erschossenen Krupp-Arbeiter durch das Essener Stadtgebiet.

*Die Franzosen im Revier – Der Ruhrkampf 1923*
(WDR 2008), 44 Min., s/w+Farbe
Buch, Regie: Claus Bredenbrock
Redaktion: Gudrun Wolter/WDR
Mit bis dahin kaum bekannten Archivaufnahmen und den Erinnerungen von
Zeitzeugen beschreibt der Autor Claus Bredenbrock die explosive Stimmung
im seit Januar 1923 besetzten rheinisch-westfälischen Industriegebiet,
zwischen waffenstarrender Durchsetzung der aus den Versailler Verträgen
resultierenden Reparationspflichten und dem von der Reichsregierung
ausgerufenen „passiven Widerstand“ – alles vor dem Hintergrund einer
extremen Inflation.

Informationen und Kontakt: www.ruhrmuseum.de oder Besucherdienst Ruhr
Museum unter besucherdienst@ruhrmuseum.de oder Mo-Fr von 9-16 Uhr unter
0201.24681 444.

*Veranstaltungsort*
UNESCO-Welterbe Zollverein, Halle 12
Gelsenkirchener Str. 181, 45309 Essen