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Film über die Arbeit unter Tage

Tag der Arbeit am 1. Mai:
Lebensgefährliche Maloche unter Tage

Dortmund (lwl). Vor rund 130 Jahren legen rund 100.000 Männer und Frauen
in Deutschland am 1. Mai das erste Mal die Arbeit nieder. Ein wichtiges
Thema der Streiks, die in den nächsten Jahrzehnten immer wieder
abgehalten werden: Der Arbeitsschutz – vielmehr sein Fehlen. Denn Arbeit
in den Fabriken und im Bergbau ist bis weit ins 20. Jahrhundert hinein
nicht nur hart, sondern auch gefährlich. Im Industriemuseum Zeche
Zollern des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zeugt ein
Gedenkstein von den 161 Menschen, die dort während ihrer Arbeit im
Bergbau tödlich verunglückten. Einer, der aus erster Hand von den
Gefahren dieser Arbeit berichten kann, ist Hans Georg Zimoch. „Ich habe
über 40 Jahre lang unter Tage malocht“, erzählt der heute 83-Jährige. In
dieser Zeit war er Zeuge von neun tödlichen Unfällen. „Sowas vergisst
man nie mehr“, sagt er.

Noch Anfang der 1920er Jahre wird in den Bergwerken ungeschützt
gearbeitet. Viele Kumpel werden krank: Vor allem das jahrelange Einatmen
feiner Steinstaubpartikel schädigt die Lunge. Nach Jahrzehnten unter
Tage leidet auch Zimoch an Silikose, der sogenannten „Staublunge“. Erst
ab den 1950er Jahren treten offizielle Arbeitsschutzmaßnahmen in Kraft:
Unter Tage wird eine feste Beleuchtung installiert. Schutzkleidung wie
Gummistiefel mit Stahlkappen, feste Handschuhe und Kunststoffhelme
werden Pflicht. Anfang der 1960er Jahren bekommen die Kumpel Kopflampen
für ihren Gang durch die Dunkelheit.

Bis zu diesem Zeitpunkt haben rund 10.000 Bergleute im Steinkohlebergbau
ihr Leben verloren. In einem Film erzählt Hans Georg Zimoch im
LWL-Industriemuseum Zeche Zollern über die gefährliche Arbeit unter
Tage: bit.ly/ArbeitunterTage