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Café Kosmos – Ein Schmalfilmabend mit Kommentaren

Samstag, 13. April 2019, 18.00 Uhr

Café Kosmos – Ein Schmalfilmabend mit Kommentaren
Schmalfilmabend „Café Kosmos“

In dem diesjährigen Fokus BILDERFALLEN des Internationalen
Frauenfilmfestivals Dortmund|Köln fragt die Reihe „Neue Archive“, wie
offen und divers die Archive eigentlich sind, derer wir uns bedienen, um
Geschichte (fort) zu schreiben. Wessen Geschichten und Bilder bleiben
erhalten und können mit der Gegenwart in Dialog treten? Ein Programm,
das diese Fragestellung deutlich macht, ist unser Super-8-Filmabend CAFÉ
KOSMOS, entstanden in Kooperation mit Interkultur Ruhr, der Stiftung
Ruhr Museum und der Akademie der Künste der Welt.

Alles kann anders sein! In den 1970er Jahren dreht die Familie Fiedler
einen Stummfilm, in dem ihr Partykeller zur Raumstation wird. Im Film
bewegen sie sich jenseits der Schwerkraft und der Ordnungen des Alltags.
Die private Super-8-Kamera wird zum Medium, in dem sich die Neuerzählung
von Rollenmodellen und Lebensentwürfen, die sich langsam in den
deutschen Alltag hineinschiebt, erproben und erweitern lässt.

Im Jahr 2018 begann Interkultur Ruhr im Rahmen des Projektes
„Schmelztiegel Ruhrgebiet – Alltag schreibt Geschichte“, historische
Familienfilme aus dem Ruhrgebiet zu sammeln. Fast 1000 Schmalfilme aus
privaten Beständen wurden von Bewohner*innen des Ruhrgebiets abgegeben,
die einem öffentlichen Aufruf gefolgt waren. Zwar stand bei dem Großteil
der Amateurfilme ein Mann hinter der Kamera, doch Bild und Handlung wird
häufig von den weiblichen Protagonistinnen dominiert. Im Laufe der
Zeiten wird dann auch die Kamera immer wieder von Frauen übernommen.

Anhand einzelner Filmausschnitte folgt das Super-8-Programm von
Johanna-Yasirra Kluhs und Betty Schiel diesen Dynamiken. Die
ausgewählten Filme oszillieren zwischen Entgleisung und Normalisierung
und bieten so einen konkreten Anlass, die Bedingungen der Emanzipation
in einer konservativen Gesellschaft zu untersuchen. „Wie Amateurfilme
zeigen?“ lautet die Fragestellung im anschließenden Gespräch mit Karola
Gramann, Kinothek Asta Nielsen.

Mi, 17.04.2019, 20 Uhr, ist das Programm auch in „Lichtspiele Kalk“ in
Köln zu sehen (Tickets im Kino erhältlich). Mit Dank für die wichtige
Unterstützung an das Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e. V.,
das LWL-Medienzentrum für Westfalen, das LVR-Zentrum für Medien und
Bildung und die Ruhr Tourismus GmbH.

Veranstaltungsort:
domicil
Forum für Zeitgenössischen Jazz, Weltmusik, Avantgarde
Hansastr. 7-11, 44137 Dortmund