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Fachtagung
„1968“ – Aufbrüche in den Arbeitswelten
13. bis 14. Dezember 2018
Fachtagung: „1968“ – Aufbrüche in den Arbeitswelten. Neue Perspektiven
auf die Gewerkschaftsgeschichte VI
Kooperationsprojekt „Jüngere und jüngste Gewerkschaftsgeschichte“ der
Hans-Böckler-Stiftung und der Friedrich-Ebert-Stiftung
Die Chiffre ‚1968‘ ist häufig auf studentische Proteste fokussiert und
begrenzt. Demokratisierungsimpulse und gesellschaftliche Aufbrüche waren
jedoch ein allgemeines gesellschaftliches Phänomen, so dass von einer
„Fundamentalpolitisierung“ um 1970 herum gesprochen wurde. Wie wirkten
sich diese Prozesse auf die Arbeitswelten aus? Lassen sich in den
Betrieben kulturell überformte Demokratisierungsbegehren ausmachen?
Wurden die Organisationen der Arbeitswelten wie Gewerkschaften und
Unternehmensverbände von Aufbrüchen erfasst? Verbreiteten sich linke
Deutungsmuster eher mit Studierenden, die in die Betriebe zogen, oder
ging Kritik an autoritären Strukturen und Hierarchien auch von
Arbeiter_innen und Angestellten in den Betrieben aus? Welche Rolle in
der bundesdeutschen Arbeitswelt spielten beispielsweise
Arbeitsmigrant_innen? Welche Spielräume eröffneten sich für
gewerkschaftliche Forderungen in der Bildungs und in der Frauenpolitik?
Wie wirkte die neue Frauenbewegung auf die gewerkschaftliche
Frauenpolitik und wie gestaltete sich das Verhältnis zwischen
Frauenbewegung und Gewerkschaften?
In und für die Bundesrepublik Deutschland dominieren Erzählungen, in
denen vor allem das Scheitern eines Bündnisses von Studierenden und
Arbeiterschaft ausgemacht wird. Die Tagung möchte diesen Befund kritisch
hinterfragen. Mit ihr sollen die Konturen eines ‚1968‘ jenseits der
heute dominanten Erinnerungserzählungen erkundet werden. Roter Faden in
den vier Panels und einer Gesprächsrunde werden Aspekte von politischer
und situativer Dynamik, gesellschaftlichen Aufbrüchen und
organisationalen Spielräumen sein.
Anmeldungen bis zum 23. November 2018 bitte unter:
www.boeckler.de/veranstaltung_115581.htm
Organisationsgruppe: Knud Andresen (Forschungsstelle für Zeitgeschichte
Hamburg), Michaela Kuhnhenne (Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf), Stefan
Müller (Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung,
Bonn), Johannes Platz (Archiv der sozialen Demokratie der
Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn), Jan Kellershohn (Ruhr-Universität Bochum)
Donnerstag, 13. Dezember 2018
12:00 Uhr:
Ankommen, Begrüßungsimbiss
13:00 Uhr:
Michaela Kuhnhenne (Düsseldorf) und Stefan Müller (Bonn): Begrüßung
Knud Andresen (Hamburg): Thematische Einführung
14:00 Uhr:
Lehrlingsbewegung
Moderation: Jan Kellershohn (Bochum)
– David Templin (Osnabrück): „Die Gewerkschaft gehört uns“.
Lehrlingsbewegung und Gewerkschaften zwischen Konflikt und Integration
– Volkmar Herkner (Flensburg): Lehrlingsbewegung und
Berufsbildungsgesetz. 50 Jahre Aufbruch zu mehr Demokratie in der
beruflichen Bildung
15:30 Uhr:
Pause
15:50 Uhr:
Konflikte in den Gewerkschaften
Moderation: Stefan Müller
– Ulf Teichmann (Bochum): Auf der Suche nach der wahren
Arbeiterbewegung. Auseinandersetzungen zwischen Gewerkschaften und
anderen Linken um den 1. Mai seit 1968
– Moritz Müller (Bochum): Hilfe zur Selbsthilfe? Das „Aktionsprogramm
‚Arbeit und Technik'“ der IG Metall und die Schwierigkeiten der
Durchsetzung eines gewerkschaftlichen Beteiligungsansatzes
17:20 Uhr:
Pause
17:30 Uhr:
„Studenten in die Betriebe?“ Gesprächsrunde zu Erfahrungen und Wirkungen
des „Betriebsansatzes“
– Lothar Wentzel (Frankfurt am Main) im Gespräch mit Constanze Lindemann
(Berlin) und Peter Sörgel (Bremen)
19:00 Uhr:
Ende, Abendessen
Freitag, 14. Dezember 2018
9:00 Uhr:
Vermischungen – Neue Soziale Bewegungen
Moderation: Michaela Kuhnhenne
– Birthe Kleber (Gießen): Aufbrüche in den Arbeitswelten – Aufbrüche in
den Gewerkschaften? Gewerkschaftliches Engagement von Frauen in Zeiten
der neuen sozialen Bewegungen
– Mario Boccia (München): „Das war nur der Anfang – Wir machen weiter!“
Der Italiener-Streik bei BMW von 1972 und die Rolle der linksradikalen
Betriebsgruppen
10:30 Uhr:
Pause
11:00 Uhr:
Aufbrüche in den Betrieben
Moderation: Johannes Platz (Bonn)
– Stina Barrenscheen (Göttingen): Management und ‚1968‘ – Der ’neue
Geist‘ der Führungsstile?
– Johanna Wolf (Leipzig): Die politische Mobilisierung der Vulkanesen.
Auseinandersetzungen zwischen K-Gruppen und IG Metall auf der Bremer
Vulkan-Werft, 1967-1974
– Jens Beckmann und Christiane Mende (Potsdam): Zwischen Mythos und
Vergessen: Selbstverwaltung in der Uhrenfabrik LIP (Besançon,
Frankreich) und in der Glashütte Süßmuth (Immenhausen bei Kassel). Ein
französisch-bundesdeutscher Vergleich
13:00 Uhr:
Abschlussdiskussion
Moderation: Jan Kellershohn
Anschließend kleiner Imbiss
Information und Anmeldung unter www.boeckler.de/veranstaltung_115581.htm
Veranstaltungsort:
**Hans-Böckler-Stiftung
Hans-Böckler-Straße 39, 40476 Düsseldorf