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Europa
Europa in Westfalen

Spurensuche im Denkmalbestand – jetzt online

Mit dem Projekt „Europa in Westfalen“ beteiligt sich der LWL am
Europäischen Kulturerbejahr „Sharing Heritage“.

„Der Blick in die Zeitungen belegt, wie notwendig die politische und
kulturelle Bildung gerade von Kindern, Jugendlichen und jungen
Erwachsenen ist. Sie sind die Verantwortungsträger von morgen.
Denkmäler, als Zeugen der europäischen Geschichte, eignen sich
besonders, um sich mit der Errungenschaft eines demokratischen Europas
auseinanderzusetzen“, sagte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara
Rüschoff-Parzinger anlässlich des Projektstartes. „Die Kultur, die als
‚eigene‘ wahrgenommen wird, und auch das eigene baukulturelle Erbe sind
oft Ergebnis von einem kulturellen Austausch. Ich bin sehr froh, dass
wir mit diesem Projekt einen Beitrag dazu leisten können, diesen
kulturhistorischen und ganz aktuellen gesellschaftlichen Aspekt greifbar
und sichtbar zu machen“, so Dr. Barbara Seifen, Leiterin der praktischen
Denkmalpflege beim LWL. Sie ist zusammen mit LWL-Denkmalpfleger Dr.
Oliver Karnau verantwortlich für die Konzeption und die Koordinierung
des Projektes.

„Wer weiß schon, dass in einer hochmittelalterlichen Höhenburg in
Hilchenbach im Kreis Siegen-Wittgenstein 1568 der Feldzug von Wilhelm I.
von Oranien-Nassau zur Befreiung der Niederlande von spanischer
Herrschaft vorbereitet worden ist? Oder, dass die Ravensberger Spinnerei
in Bielefeld vom Wissenstransfer aus Großbritannien erzählen kann?“, so
Karnau. „Wenn Kinder und Jugendliche systematisch nach solchen Spuren in
ihrem Umfeld suchen, erweitert das ihre lokalen, regionalen und
nationalen Sichtweisen auf das baukulturelle Erbe um eine
nachbarschaftliche und europäische Perspektive. Ziel ist es, diese
Zusammenhänge sichtbar zu machen und zu vermitteln. Damit möchten wir
auch zur europäischen Identifikation und zum weiteren Zusammenwachsen in
Europa beitragen“, ergänzt Karnau. Bereits im Jahr 2010 haben die
LWL-Denkmalpfleger die positiven Einflüsse von Migration auf den
baukulturellen Reichtum des Ruhrgebietes im Projekt „Fremde Impulse“
vorgestellt.

Das LWL-Denkmalpflegeamt unterstützt die Projektpartner ideell,
inhaltlich und finanziell. Mit Hilfe der Projektmittel konnten die
Bildungspartner dauerhaft einsetzbares didaktisches Material entwickeln.
Bei der Startphase des Projektes sind die Burg Altena (Märkischer
Kreis), die Sparrenburg und die Ravensberger Spinnerei in Bielefeld, das
ehemalige Folkwang-Museum von Karl Ernst Osthaus in Hagen, die
Museumsschule Hiddenhausen (Kreis Herford), das Schloss Brake in Lemgo
(Kreis Lippe), die Kaiserpfalz von Karl dem Großen in Paderborn und das
Kloster Bentlage in Rheine (Kreis Steinfurt) dabei. Ebenso beteiligt
sich die Burg Hülshoff in Havixbeck (Kreis Coesfeld) und die Burgruine
Ginsberg in Hilchenbach (Kreis Siegen-Wittgenstein), um auch die Spuren
der europäischen Geschichte im ländlichen Raum zu unter-suchen.

„Unser langfristiges Ziel ist es, mit den Projekten Wege aufzuzeigen,
wie sich Menschen generationsübergreifend der Geschichte Westfalens und
Europas emotional nähern können. Die auf unserer Internetseite
www.europa-in-westfalen.de dokumentierten Projekte wecken das
Interesse weiterer Bildungspartner wie Schulen, Universitäten oder
Museen. Mit den Hochschulen Bielefeld und Münster haben wir bereits den
Kreis der ‚Erben des Erbes‘ auf junge Erwachsene erweitert“, so die
LWL-Experten.

Das LWL-Projekt: Europa in Westfalen
Das Projekt der LWL-Denkmalpflege, Landschaft-,und Baukultur in
Westfalen lädt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus den
unterschiedlichsten Kultur- und Bildungskreisen da-zu ein, die Spuren
europäischer Geschichte in ihrem lokalen Umfeld und Westfalen zu
entdecken. Außerschulische, schulische sowie universitäre Lernorte in
Westfalen, die eine Denkmalbedeutung und einen Europabezug haben, sind
die zentralen Bausteine des Projektes. An diesen Bildungsorten bzw. an
den von ihnen erarbeiteten Vermittlungsprojekten werden die europäischen
Einflüsse auf Westfalen und seine Baukultur exemplarisch aufgezeigt.
„Europa in Westfalen“ möchte dazu beitragen, dass die eingebundenen
Institutionen denkmalpädagogische Fragestellungen in ihrer Kulturarbeit
verankern, um junge Menschen nachhaltig für das Gefüge „Heimat – Europa
– Kulturelles Erbe“ zu sensibilisieren. www.europa-in-westfalen.de

„Sharing Heritage“: Das europäische Kulturerbejahr
Durch das Europäische Kulturerbejahr „Sharing Heritage“ sollen breite
Kreise der Gesellschaft, insbesondere Kinder, Jugendliche und junge
Erwachsene, an das kulturelle Erbe heran-geführt werden und daran
teilhaben. Im Mittelpunkt stehen die Identifikation mit dem Erbe und die
Bereitschaft, es zu bewahren. www.sharingheritage.de